Freitag, 30. Dezember 2022

Rückblick Critical Mass FR 30.12.2022 zum Jahresabschluss in die Südstadt 8 km. Mitgeradelt sind 111

Rückblick Critical Mass FR 30.12.2022 zum Jahresabschluss in die Südstadt. Mitgeradelt sind 111

Mit 13 Grad war es schon fast frühlingshaft. Die Sonne wärmte auch schon. Ideales Radelwetter. Doch leider nur bis zum Nachmittag. Regen setzte ein, mal leichter, mal stärker. 18 Uhr rückte näher. Werden wir wieder Glück mit dem Wetter haben? Als ich zum Kronenplatz radelte, musste ich das Regencape doch anziehen. Es regnete mir unangenehm ins Gesicht. Ehrlich gesagt, ich rechnete nicht damit, dass wir die Verbandsgröße von 16 Radlern erreichen. Polizei-Eskorte hatten wir heute eh nicht, einen Tag vor Silvester hatten sie dafür kein Personal. Die Organisation, die Absicherung lag heute in unserer Verantwortung. Ich radelte über die Brücke ... und war überrascht. Der Kronenplatz war nicht leer. Der Regen hatte zugenommen, der harte Kern war da, das zu sagen wäre untertrieben. Über 50 war meine erste Einschätzung. Die Velomobile in ihren verschiedenen Ausführungen waren mit ihren Überdachungen klar im Vorteil. Nur ein Polizeimotorrad für alle Fälle. Und ein Privatauto, um den Zug nach hinten abzusichern. Und dann unsere vielen Ordner. Rasch mussten noch weitere rekrutiert werden. Um die 100 Fahrräder waren am Start. Und wohlgemerkt, das Wetter besserte sich nicht.
Den Karoline-Luise-Tunnel nutzten wir, um die Karlstraße zu unterqueren, für viele mit ein Anreiz, an der Critical Mass teilzunehmen. Im Normalfall ist der Tunnel ja nicht für Fahrräder zugelassen. Die Stimmung war toll, mit lauter Musik wurde in den Tunnel eingefahren. Das Tiefbauamt übernahm die Absicherung.
Am Hauptbahnhof zählte ich wieder. Jetzt war ich gespannt. Nachdem die Attraktion ja hinter uns lag, wäre ein Schwund bei diesem Wetter durchaus zu erwarten. Aber nichts dergleichen, im Gegenteil, wir waren jetzt noch mehr, 111 Radlerinnen, Radler auf Fahrrädern, Tandems, Anhängern, Velomobilen.
Wir umrundeten den Oststadtkreisel, und schafften es auch, wieder rauszukommen, hier hätten wir nicht viel mehr sein dürfen. Das Problem hier war, dass auf dem Ludwig-Erhard-Boulevard ein Rettungswagen in unsere Richtung unterwegs war, für den wir eine Rettungsgasse frei hielten und solange stehen blieben. Das nutzten einige Autofahrer, die in die freigehaltene Lücke einfuhren und anschließend mitten unter den Fahrrädern standen und die beim Ausfahren aus dem Kreisel hinderten. Hierzu im Anschluss noch ein weiterer Rückblick der cm-Organisation mit einem Zeugenaufruf, da dabei einer der cm-Teilnehmer wahrscheinlich touchiert wurde.

Endpunkt war der Werderplatz, viel Applaus für die Organisation, viel Applaus auch für alle, die mitgeradelt sind, wer wollte, konnte sich sich mit Heißgetränken aufwärmen. Wobei die Kälte ja nicht das Ungemach war, sondern die Nässe.
Aber wenn man in die Gesichter schaute, war von Ungemach keine Spur zu sehen :-)

Hier ein paar wenige Bilder, es war dunkel, es regnete, darum nur ganz wenige, die ich auch veröffentlichen kann:


Einfahrt in den Karoline-Luise-Tunnel an der Ritterstraße


Umrundung des Oststadt-Kreisels

Rückblick Critical Mass FR 30.12.2022 zur Konfliktsituation mit Autos und ein Zeugenaufruf

Am vergangenen Freitag fand die Critical Mass Karlsruhe als angemeldete Versammlung, aber personalbedingt ohne Polizeieskorte statt.
Wir haben damit mal wieder aufzeigen können, wie gefährlich mancher "Unfallhäufungsschwerpunkt" wie etwa der von vielen sogenannte "Todeskreisel" in der Oststadt tatsächlich ist, aber auch wie wenig Rücksicht Autofahrende in Karlsruhe nehmen und sogar völlig unbeeindruckt und gefährdend durch eine Demo mit 111 Menschen auf Fahrrädern - also ohne "Knautschzone" und Airbag - fahren. Da ausgerechnet im "Oststadtkreisel" ein Rettungsfahrzeug mit Blaulicht unterwegs war, haben wir angehalten, um den Rettungsweg freizuhalten - der dann von Autos blockiert wurde. Gerade nach dem Vorfall in Berlin im Umfeld der Klimaschutzaktionen sollten Menschen am Lenkrad doch etwas mehr Rücksicht auf einen Krankenwagen nehmen - es könnte ja auch einmal IHR Leben davon abhängen!
 
Wie ich auch der Versammlungsbehörde mitgeteilt habe, sammeln wir gerade Zeugenaussagen und Beweismaterial, um Anzeigen zu erstatten. Ein Teilnehmer wurde touchiert, dessen Identität ist bisher noch nicht bekannt.
 
Trotz Regenwetter und Urlaubszeit waren sehr viele Menschen mehr dabei als wir im Organisationsteam erwartet hätten. Das zeigt uns, wie wichtig den Menschen in und um Karlsruhe das Thema Sicherheit im Fuß- und Radverkehr ist. Sogar von der Radinitiative Malsch und aus Bruchsal waren Menschen dabei!
 
"Die Critical Mass Karlsruhe bittet um Kontaktaufnahme des Demo-Teilnehmers, der während der Veranstaltung am 30.12.22 von einem Fahrzeug touchiert wurde. Es liegen bereits Zeugenaussagen vor und gibt auch Fotos und Videos von dem Fahrzeug. Bitte Email an cm-ka@web.de - danke!"
 

Vanessa Schulz im Auftrag der Critical Mass Karlsruhe

Und hier wieder die Stimmung, eingefangen von Michael Krause:


















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BNN 2.01.2023
Nasser Jahresabschluss

Protest bei Regenwetter: Bei ihrer letzten Tour im Jahr 2022 sind die Teilnehmer der Critical Mass auf einer acht Kilometer langen Route in die Südstadt unterwegs.
Foto: BNN Jörg Donecker

BNN – Am Freitag sind die Radfahrerinnen und Radfahrer der Critical Mass zu ihrer letzten Fahrt im Jahr 2022 aufgebrochen. Auf dem Programm stand eine acht Kilometer lange Tour. Diese begann am Kronenplatz. Weiter ging es über die Kriegsstraße und ein Stück durch den Autotunnel in die Südweststadt, am neuen „Grünpfeil für rechtsabbiegende Radfahrende“ vorbei und dann um Zoo und Stadtgarten herum. Während es am Nachmittag fast schon frühlingshafte Temperaturen hatte, setzte zum Start der Fahrt um 18 Uhr der Regen ein.
Laut Angaben der Veranstalter haben sich 111 Teilnehmer an der Aktion beteiligt. Die Critical Mass trifft sich immer am letzten Freitag eines Monats zur gemeinsamen Ausfahrt durch die Stadt. Ziel der Demo ist es laut Veranstalter, die Verantwortlichen der Stadtverwaltung an die „zahlreichen fragwürdigen schmalen und gefährlichen Radwege“ zu erinnern, die dringend überarbeitet und dem Bedarf einer „Fahrradhauptstadt“ angepasst werden müssten.
Internet


  

Dienstag, 6. Dezember 2022

Critical Mass FR 30.12.2022 Critical Mass fährt zum Jahresabschluss in die Südstadt 8 km

Critical Mass FR 30.12.2022 Critical Mass fährt zum Jahresabschluss in die Südstadt  8 km

(geplante Streckenführung zum Zeitpunkt 6.12.2022)





Nachdem im November bei vorhergesagtem Regenwetter mit 165 Personen überraschend viele bei der Critical Mass Karlsruhe mitgefahren sind, ist das Organisationsteam gespannt, ob zum 30. Dezember nochmal so viele mitradeln. Es ist der letzte Freitag des Monats, also wird bei Wind und Wetter auf den Fahrrädern für bessere Radwege und höhere Sicherheit im Fuß- und Radverkehr demonstriert. Los geht es wie jeden Monat um 18 Uhr am Kronenplatz. Die geplante, 8 km lange Route führt über die Kriegsstraße und ein Stück durch den Autotunnel in die Südweststadt, am neuen "Grünpfeil für rechtsabbiegende Radfahrende" vorbei und dann um den Zoologischen Stadtgarten herum. Weiter geht es am viel zu engen Radweg Stuttgarter Straße entlang zur gefährlichen "runden Kreuzung" - die auch liebevoll "Todeskreisel" genannt wird. Hier ist eine "Rundumfahrt" um einen der städtischen Unfallschwerpunkte geplant. Zuletzt geht es dann durch den Citypark in der Südoststadt zur Endkundgebung am Werderplatz. [Dort wird vom Team des Electric Eel ... angeboten (ist angefragt!)), bevor die Teilnehmenden den Heimweg antreten.] Ziel der Demo ist, die Verantwortlichen der Stadtverwaltung an die zahlreichen fragwürdigen schmalen und gefährlichen Radwege zu erinnern, die dringend überarbeitet und dem Bedarf einer "Fahrradhauptstadt" angepasst werden müssen. Außerdem soll auf den Unfallschwerpunkt an der "runden Kreuzung" in der Oststadt hingewiesen werden, der für alle Verkehrsgruppen gleichermaßen gefährlich ist.

Grundsätzlich findet die Critical Mass Karlsruhe am letzten Freitag jeden Monats statt, Treffpunkt ist dann immer 18h Uhr am Kronenplatz. Generelle Informationen und mögliche pandemiebedingte Änderungen finden sich aktuell auf cm-ka.de. Die Kidical Mass Karlsruhe wird 2023 wieder zwischen Mai und September monatlich stattfinden.

Straßenliste:
Kronenplatz, Ausfahrt nach Süden
Fritz-Erler-Straße
Kriegsstraße bis Ritterstraße
Karoline-Luise-Tunnel bis Hirschstraße (Unterfahrung Karlstor, um ÖPNV zu schonen)
Kriegsstraße
Brauerstraße
Roonstraße
Jollystraße
Bahnhofstraße
Bahnhofplatz
Poststraße
Ettlinger Straße
Nebeniusstraße
Stuttgarter Straße bis Oststadtkreisel
360°⁻Runde um den Oststadkreisel
Stuttgarter Straße
Marie-Juchaz-Straße
Rahel-Strauß-Straße
Luisenstraße
Marienstraße
Werderplatz




BNN 27.12.2022 Pressemeldung



BNN 6.12.2022 Einmal Vorfahrt für Radler beim Basler Tor

BNN 06.12.2022

Einmal Vorfahrt für Radler beim Basler Tor
Radfahren in Karlsruhes bevölkerungsreichstem Stadtteil ist keine einfache Sache. Das liegt zum Teil am historisch geprägten Straßenzuschnitt. Die empfohlene Radroute durch den Altstadtring ist ein Beispiel. Wer ihr folgt, fährt über Kopfsteinpflaster, Richtung Karlsburg auch zwischen Straßenbahnschienen. Entgegenkommende Motorisierte steigern die Anforderungen. Außerhalb der Altstadt finden Radfahrer Tempo-30-Zonen, aber kaum eigenen Raum.

Ein erster verkehrspolitischer Vorstoß ist nicht weit gekommen, allerdings nicht vom Tisch. Die Durlacher Grünen wollen die lange Kärntner Straße in Aue zwischen den Hauptachsen Brühlstraße und Westmarkstraße zur sogenannten unechten Fahrradstraße machen, ebenso die Grenzstraße und die Basler-Tor-Straße zwischen Rommelstraße und dem Basler Tor. Die 400 Meter sind eine wichtige Verbindung zwischen Aue und der Durlacher Altstadt.

In sogenannten unechten Fahrradstraßen können Autos mit 30 Kilometern pro Stunde unterwegs sein, Radler haben aber Vorrang und dürfen unter anderem auch nebeneinander fahren. Älteste Fahrradstraße Karlsruhes dieser Art ist die Sophienstraße. Das Stadtplanungsamt will in Durlach und Aue jedoch keine Fahrradstraße ausweisen. Deshalb hat der Ortschaftsrat Durlach beschlossen, dass in den kommenden Monaten der Antrag der Grünen in diversen Ausschüssen geprüft und mit Experten aus den Fachämtern diskutiert wird.

Den Aktiven des Karlsruher ADFC und der Bürgerinitiative Fuß- und Radentscheid reagieren schneller. Am Samstag richten sie am Rand der Durlacher Altstadt von 9.30 bis 12 Uhr eine provisorische Fahrradstraße als sogenanntes Pop-up-Modell in der Basler-Tor-Straße in Durlach zwischen Rommel- und Gärtnerstraße ein. Zugleich kritisieren sie die ablehnende Haltung der Karlsruher Stadtplaner.

„Was mit Pop-up-Radwegen geht, geht auch mit Fahrradstraßen“, sagt Ulrich Eilmann, einer der Initiatoren. Die Basler-Tor-Straße kennt er als Durlacher bestens: „Sie verbindet die Durlacher Altstadt und mehrere Schulen mit Aue, wo viele Menschen wohnen.“ Sie ist Tempo-30-Zone, auf beiden Seiten parken Autos. Die Fahrbahn sei zu schmal, um Radfahrer vorschriftsgetreu mit mindestens 1,50 Meter seitlichem Abstand zu überholen. „Leider“, sagt Eilmann, „sind dort dennoch regelmäßig Autofahrer zu beobachten, die Radfahrer bedrängen oder eng überholen.“

Eilmann widerspricht der Argumentation der Stadtverwaltung, die Basler-Tor-Straße sowie die beiden Straßen in Aue, die der Antrag der Grünen nennt, seien für eine Fahrradstraße zu schmal. Würde in der Basler-Tor-Straße das Gehwegparken auf der östlichen Fahrbahnseite aufgehoben, wäre die Fahrbahn breit genug, sagt er.

Das Stadtplanungsamt hatte in seiner ablehnenden Antwort auf den Durlacher Radverkehrsvorstoß an den Beschluss des Karlsruher Gemeinderats erinnert, dass neue Fahrradstraßen den Qualitätsstandards des Landes Baden-Württemberg entsprechen müssen. Dieser Standard sieht mindestens vier Meter Fahrbahnbreite vor und gegebenenfalls zusätzlich 75 Zentimeter Abstand zu parkenden Autos.

Der ADFC sieht in den Qualitätsstandards kein Hindernis, im Gegenteil. „Sie würden sicherstellen, dass Fahrradstraßen auch ihrem Namen gerecht werden“, so Eilmann. „Viele Fahrradstraßen in Karlsruhe unterscheiden sich nur durch die blauen Schilder von einer normalen Zone 30 voller parkender Autos.“