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Freitag, 25. März 2022

Critical Mass 25.03.2022 Rückblick: 489 sind beim Neustart 2022 wieder mitgeradelt

Critical  Mass 25.03.2022 Rückblick: 489 sind beim Neustart 2022 wieder mitgeradelt.

Herrliches Frühlingswetter. Langsam füllte sich erst kurz vor 18 Uhr der Kronenplatz. Vom Wetter her war es super. Am Mittag war die Demo Klimastreik von Fridays for Future. Ebenfalls ideale Voraussetzung für eine gute Beteiligung. Wenn da nicht die zu hohen Infektionszahlen von Corona wären.

Mit Maskenpflicht während der ganzen Tour wurde versucht, trotz allem ein möglichst hohes Maß an Sicherheit für die Gesundheit zu erreichen. Darauf wurde immer wieder hingewiesen.

Das Motto war der Fuß- und Radentscheid für mehr Platz und Sicherheit für alle, die zu Fuß oder Fahrrad unterwegs sind, um den Anteil des CO2-freien Verkehrs zu steigern. In diesen kritischen Zeiten noch wichtiger als eh schon. Was und wer alles hinter dieser Idee steht, wurde als Einstimmung zur Tour in einem Vortrag erläutert.
Immer mehr Klingeln läuteten, die Leute wollten radeln.
Erstaunlich viele 498 scharrten ungeduldig mit den Hufen :-)

Ein Highlight war die Überquerung der Südtangente auf der L605, das Kleeblatt ist normalerweise eine reine Kraftfahrzeugstraße, beim Zählen merkte ich, das sich die Teilnehmerzahl zunehmend erhöhte, je näher wir kamen. Und alle wirklich gut gelaunt und flott unterwegs. Auf einer Vielzahl der kreativsten Fahrradmodellen, das fiel so richtig auf.

(Bilder von Michael Krause, zum vergrößern Anklicken)



Schaut es euch an:

































Und hier noch das Pressecho in den BNN vom 26.03.2022

Sie sind wieder da

Globaler Klimastreiktag: Rund 2.000 Menschen demonstrieren für Umweltschutz und Frieden

Von Ekart Kinkel 

und Wolfgang Voigt

Schule am Freitagvormittag? Nicht für Aaron und Paul. Die beiden Karlsruher Gymnasiasten haben das Klassenzimmer gegen den Friedrichsplatz getauscht und machen sich dort für einen besseren Klimaschutz stark. „Es ist wichtig, dass dieses Thema wieder stärker an die Öffentlichkeit kommt“, sagen die beiden Schüler. „Und deshalb gehen wir heute auch auf die Straße.“ Während der Corona-Pandemie habe der Klimawandel in der Politik nur eine untergeordnete Rolle gespielt, nun müsse die Klimaschutzbewegung wieder Präsenz zeigen und mit öffentlichen Veranstaltungen aufrütteln.

Aaron und Paul sind mit ihrer Einstellung nicht alleine. Rund 2.000 Menschen sind dem Aufruf der Karlsruher Ortsgruppe von der Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) gefolgt und machen ihrem Unmut über die ihrer Meinung nach halbherzige Klimapolitik bei einer Kundgebung auf dem Friedrichsplatz und einem anschließenden Demonstrationszug durch die Kaiserstraße lautstark Luft. Dabei werden kreative Plakate mit Aufschriften wie „Rettet die Pole – raus aus der Kohle“ oder „Badener wollen nicht baden“ in die Höhe gereckt und Parolen wie „Wir sind hier, wir sind laut – weil ihr uns die Zukunft klaut“ skandiert.

„Eigentlich sind wir es leid, wieder streiken zu müssen“, betont der Karlsruher FFF-Sprecher Johannes Herrmann. „Aber die Entscheider der Politik handeln immer noch nicht so, wie es die Menschen brauchen.“ Weil das Wohlergehen der Menschen wichtiger sei als der Profit der Großkonzerne, stehe die Demonstration unter dem Motto „People not Profit“. Außerdem fordere die FFF-Bewegung eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts. „Der Krieg ist eine mittelbare Folge des Klimawandels“, verweist Herrmann auf die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas. Deshalb sei der Ukraine-Krieg auch der richtige Zeitpunkt, um über regenerative Energien zu sprechen. Die Förderung von Wärmepumpen leiste ebenso einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase wie der Ausbau von Solarenergie und Windkraft.

Ein Umdenken von der Politik fordern abends auch mehrere Hundert Teilnehmer einer Protestaktion, die bei einer gemeinsamen Radtour durch das Stadtgebiet für ein Bürgerbegehren zum Ausbau des Fuß- und Radverkehrs in Karlsruhe werben. „Wir möchten die Prioritäten in der Stadt nachhaltig verschieben und den Platz in der Stadt neu verteilen. Das bringt die Verkehrswende voran, und schafft nebenbei Lebensqualität“, begründet Organisator Michael Reichert vom ADFC in Karlsruhe die Aktion. Gerade jetzt brauche es die Verkehrswende, machten die Teilnehmenden deutlich. Der Trek der Radlerinnen und Radler, die allesamt mit Maske unterwegs waren, rollte vom Kronenplatz durch Baumeister- und Ritterstraße Richtung Brauerboulevard sowie über L605 und Pulverhausstraße Richtung Grünwinkler Brücke und via Kriegsstraße wieder zurück.

Bereits vor dem Beginn der beiden Aktionen übergibt das Klimabündnis Karlsruhe einen Katalog mit zahlreichen Forderungen für einen besseren kommunalen Klimaschutz an die Vertreter der Gemeinderatsfraktionen von Grünen, CDU, SPD, FDP, Linkspartei und Freie Wähler. Zentraler Punkt des elfseitigen Papiers: Karlsruhe soll bis 2035 klimaneutral werden. Möglich gemacht werden soll das durch zahlreiche Einzelmaßnahmen wie den Verzicht auf fossile Energieträger und den dafür erforderlichen Ausbau von dezentralen, nachhaltigen Energiesystemen sowie ein 365-Euro-Jahresticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

„Es ist ein breit gefächerter Impuls aus der Bürgerschaft für eine nachhaltige Stadtentwicklung“, betont Bündnis-Sprecherin Sabine Hübner. Das Klimabündnis ist ein Zusammenschluss von 60 Organisationen, die sich 2019 zur Unterstützung der FFF-Bewegung gegründet hat. Naturschutzverbände wie der BUND sind ebenso dabei wie Nachhaltigkeit-Initiativen wie das Reparatur-Café. Gleichzeitig sei das Papier ein Angebot, die Menschen in Karlsruhe auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Kommune zu beteiligen, so Hübner.

Die Vertreter der Gemeinderatsfraktionen verweisen auf zahlreiche bereits existierende Klimaschutz-Programme. Wichtiger als eine Jahreszahl seien regelmäßige Investitionen in den Klimaschutz, betont Grünen-Stadtrat Aljoscha Löffler. „Zur Wahrheit gehört leider auch, dass wir von Bund und Land abhängig sind“, sagt SPD-Stadträtin Yvette Melchien. Ohne öffentliche Zuschüsse seien zentrale Forderungen des Klimabündnisses wie die Preissenkungen für den ÖPNV nicht umsetzbar.



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