165 sind diesmal mitgeradelt. Es ist November und dafür war es passables Wetter, trocken und mit 11 Grad fast schon warm. So füllte sich der Kronenplatz zwar zögerlich, aber auf einmal mussten wir noch neue Ordner rekrutieren, wir hatten nicht mit so vielen gerechnet. Da sieht man, es gibt einen unverwüstlichen Kern, für den der letzte Freitag im Monat und Critical Mass zusammengehören.
Am Tivoli zählte ich noch 145 Radlerinnen und Radler, bis zum ZKM steigerte sich das dann auf 165.
Die Stimmung war gut wie immer, alle waren gut gelaunt, und die bunten "Eier" (Velomobile) waren wie immer ein Blickfang.
Als wir beim Verkehrsversuch einer Fahrradstraße in Dammerstock-Weiherfeld ankamen, fragte ich mich, wieso die ganze Aufregung, es ist ja nur ein Versucherle auf einem kurzen Straßenstück vor der Franziskus-Kirche. Unten an der Alb der Spielplatz, ein idyllisches Eck, in dem Fahrräder viel mehr Sinn machen als Autos.
Aber Karlsruhe hat ja mit den Fahrradstraßen vor vielen Jahren auch mal klein angefangen. Die Straße über den Friedrichsplatz, auch nur von einer Kreuzung bis zur nächsten war die erste Fahrradstraße in der Stadt, die Keimzelle der Fahrradstraßen, die nach und nach folgten und folgen.
Die Critical Mass endete diesmal auf dem Gutenbergplatz. Dort stellte Greenpeace einen Infostand auf mit Informationen und Filmen, wohin all unser Müll exportiert wird. Die Folgen des hemmungslosen Konsums. Zum Nachdenken am Black Friday, was brauchen wir wirklich nachhaltig und was sind nur billige kurzlebige angebliche "must have's" ?
(Cornelius)
Die Critical Mass gibt es in Karlsruhe seit 2015, weltweit seit dem Start in San Francisco schon seit 1992. Der Auslöser für diese regelmäßigen Ausfahrten mit dem Fahrrad ist, dass sich immer mehr Menschen bewusst sind, dass Mobilität nicht allein mit dem Auto gelöst werden kann, wenn wir auch in Zukunft noch einen Planeten haben wollen, auf dem man weiterhin gut leben kann. Neben einem funktionierenden öffentlichen Nahverkehr rückt für den Individualverkehr das Fahrrad immer mehr in den Fokus. Damit das Fahrrad aber auch sicher für alle gefahren werden kann, braucht es auch eine Infrastruktur, auf der man sicher und schnell vorwärts kommt.
Um darauf aufmerksam und dies auch praktisch erfahrbar zu machen, dafür steht die Critical Mass, die wir jeden letzten Freitag im Monat vom Kronenplatz aus starten.
Es ist ein langwieriger Prozess, zu viele widerstrebende Interessen, liebgewonnene Gewohnheiten müssen unter einen Hut gebracht werden, einiges ganz über Bord geworfen werden.
Derweil wird weiter CO2 in unsere Atmosphäre geblasen, die Luft mit Schadstoffen belastet.
Während wir also auf dem Fahrrad auf dieses existentielle Problematik auf eine Art aufmerksam machen, wo jeder, der möchte in angenehmer und anregender Gesellschaft mitradeln kann, geht die Klimawende gerade bei denen, die jetzt die letzte Generation sind und auch die Gefahr sehen, dass sie die letzte Generation auf dem Planeten werden könnten, alles viel zu langsam. Sie kleben sich auf den Straßen fest, und erreichen damit maximale Aufmerksamkeit, Zustimmung aber auch sehr viel Ablehnung.
Christa hat dazu folgenden Kommentar gefunden: