Geisterradler, e-scooter eine brisante Mischung.
Beschreibung eines Zusammenstoßes
Ich bewege mich normalerweise vorurteilsfrei. Aber am
Samstag Abend (5.10.2024) erlebte ich
einen heftigen Zusammenstoß, der zum Glück glimpflich ausging. Der
e-scooter-Fahrer hatte keinerlei Ahnung von Verkehrsregeln, wusste nicht,
welchen Radweg er benutzen muss, wusste nicht, dass man dem Gegenverkehr nur
nach rechts ausweichen darf und auch muss, auch wenn man als Geisterfahrer
unterwegs ist, weil er ansonsten genau in den Gegenverkehr fährt. Und dann
solle man den e-scooter auch beherrschen, schließlich sind sie bis zu 25 km/h
schnell.
Was war passiert? Ich war auf der Haid-und-Neu-Straße
Richtung Hagsfeld unterwegs und näherte mich der Kreuzung mit dem Hirtenweg. Da
schoss mir auf meinem Radweg ein e-scooter entgegen. Ich zog ganz nach rechts
und bremst bis zum Stillstand und sah mit Entsetzen, dass der e-scooter direkt
und kaum gebremst auf mich zuschoss. Ich rief ihm noch zu, dass er auf der
freien Seite an mir vorbeiziehen soll. Aber da fuhr er schon in mich hinein.
Ein Sturz war unvermeidlich. Zum Glück fiel ich dabei in ein Gebüsch. Nach dem
ersten Gefühl war ich unverletzt. Zu Hause merkte ich dann, dass ich eine
Schürfwunde davon getragen hatte und nachdem das Adrenalin sich wieder am
nächsten Morgen wieder abgebaut hatte, spürte ich Prellungen.
Nachdem ich wieder aufgestanden war und auf den ersten
Blick das Fahrrad ok aussah, fragte mich der Unfallverursacher, ob er weiter
fahren kann, jede Minute kostet Geld, auch wenn wir hier nur stehen. Etwas
unverfroren fand ich.
Halt, sagte ich, wir müssen zumindest Telefonnummer und
Adressen austauschen
Wieso? Fragte er.
Wenn sich doch noch rausstellen sollte, dass ich verletzt bin, oder das Fahrrad
beschädigt ist, ist er schließlich als Verursacher kostenpflichtig.
Dem entgegnete er, dass ich ihm entgegen gekommen bin, die Chance zum Ausweichen
bei 50:50 lag, er also nicht wissen konnte, wohin ich ausweiche. Und die Bremse
des e-scooters nicht schneller verzögert und er alles versucht habe.
Ich erklärte ihm nochmal, dass er den Radweg auf der anderen Straßenseite
benutzen musste oder falls er nach links ins Wohngebiet fahren wollte, hätte er
alternativ auch über die Mannheimer Straße fahren müssen.
Das muss er nicht, meinte er, niemand macht das, alle fahren so wie er.
Wir machen es jetzt ganz anders, wurde es mir zu dumm. Und
Was? Fragte er.
Ich rufe jetzt die 110 an und wir lassen es durch die Polizei klären.
Ich habe sowas noch nie gemacht.
Es funktionierte, nach 10 Minuten war die Polizei des Reviers Durlach da.
Natürlich war mein Verhalten ok und konform zu den Verkehrsregeln.
Und als der e-scooter-Fahrer die Polizei fragte, woher er
hätte wissen können, dass er hier nicht hätte fahren darf, haben sie ihn
haarklein belehrt, was er als Verkehrsteilnehmer beachten muss, Verkehrszeichen
stehen da, weil sie beachtet werden müssen. Und auch, als ich darauf hinwies, dass
man Gegenverkehr immer nach rechts ausweichen muß, erklärte es ihm die Polizei auch noch mal..
Ich bin dann mit der Polizei so verblieben, falls sich keine Verletzungen
zeigen und mit dem Fahrrad alles ok ist, dann kommt der e-scooter-Fahrer mit
der Ermahnung davon. Erst ansonsten wird der Unfall per Anzeige aufgenommen.
Das war für mich ok. Der e-scooter- Fahrer wechselte
reumütig die Straßenseite.
Ich war dann heute im Sonnenbad zum Schwimmen. Alles war
wieder ok. Das Fahrrad fuhr einwandfrei.
Puh! Also alles glimpflich ausgegangen, Gott sei Dank. Und ich
hoffe, dass der e-scooter-Fahrer auch wirklich daraus etwas lernt. Das war neben
der Absicherung für mich auch ein Grund, die Polizei zu holen, damit er aus
berufenem Mund hört, was Sache ist.
Und die Moral von der Geschichte, e-scooter sind
unberechenbar und beherrschen weder Verkehrsregeln noch die e-scooter wirklich.
Also passt auf, damit euch nichts passiert. Und nicht damit rechnen, dass ein
e-scooter andere Verkehrsteilnehmer zur Kenntnis nimmt.
Bleibt gesund!
(Cornelius)