Samstag, 16. November 2019

CM 29.11.2019 Strassen sicher machen 9 km

CM 29.11.2019 Strassen sicher machen   9 km
275 waren diesmal dabei
gpsies : https://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=BD40D9BEE4D4D0BAB7D9458391C78648.fe3?fileId=uuykxkyqyeryoniq

Kronenplatz
Zähringerstr.
Adlerstr.
Markgrafenstr.
Erbprinzenstr.
Lammstr.
Kriegstr.
Reinhold-Frank-Straße
Kaiserallee
Yorckstr.
Weinbrennerstr.
Kriegstr.
Ludwig-Erhard-Allee
Wolfartsweiererstr.
Durlacher Allee

Alter Schlachthof



Rückblick

Es war ein typischer Novembertag. Trüb, kalt und es wollte nicht richtig Tag werden. Mittags beim Fridays for Future vor dem Schloss goss es zeitweise in Strömen. 6.000 waren trotzdem gekommen. Das Thema mobilisiert, wenn es sich machen lässt, will man dabei sein. Auch, um Reklame für die Critical Mass am Abend zu machen.


Das Wetter blieb Novemberwetter, ab 16 Uhr regnete es nicht mehr. Auch, wenn inzwischen die Critical Mass wetterfest geworden ist, man ist ja schließlich nicht aus Zucker, es bleibt die bange Unsicherheit. Nachdem wir bei den letzten Anmeldungen immer von der Polizei nach oben korrigiert werden mussten, meldeten wir diesmal 300 an. So viele wurden es diesmal nicht, nach mehreren Zählungen unterwegs, waren es jetzt 275 Radlerinnen und Radler, die diese Critical Mass wieder sichtbar gemacht haben. Für einen solchen Novembertag ein Spitzenergebnis, wenn man es mit den letzten Jahren vergleicht.
Fridays for Future und Critical Mass ergänzen sich ideal. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen wächst immer stärker. Wir sind ein Querschnitt durch die Bevölkerung, das Klima betrifft uns alle. Und was ich besonders schön finde, es ist keine verbissene Demo, wo aggressiv für Veränderungen geworben wird, vielmehr ist es ein Ereignis, wo das gemeinsame Radeln in unserer Stadt ein Gefühl des "must have" erzeugt, es macht Spass mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein. Ein Gefühl, dass wir mit allen teilen wollen, die uns vom Straßenrand aus beobachten. Ein Gefühl, mit dem wir begeistern wollen, vom zuschauen zum mitradeln.
Es ist ein schönes Gefühl, zügig und sicher durch die Stadt zu radeln, vor allem, wenn einem die Polizei den Weg frei macht. Das Ziel ist allerdings erst erreicht, wenn das auch im Alltag ohne Polizeibegleitung geht.
Das da noch viel geschehen muss, erlebten wir auf dem Rückweg auf der Kriegstraße vor der Kreuzung am Karlstor. Da half zunächst auch die Polizeieskorte nicht viel weiter. Die kritische Masse saß da nämlich in der deutschen liebstem Kind, seinem "heilix Blechle". Alle auf dem Weg in die Stadt. Als Einzelradler hätte man sie lächelnd überholt und ihnen das Fahrradrücklicht gezeigt. Aber so standen wir mit ihnen im Stau in abgasgeschwängerter Luft. Unsere Polizisten stoppten dann kurzerhand den Verkehr auf der Karlstraße und winkten die Autoschlange vor uns durch. Wir konnten weiterradeln. An sich hätten diese Autofahrer vor uns sich bei uns bedanken müssen, das plötzliche schnelle Vorwärtskommen hatten sie ja unserer Critical Mass zu verdanken.
Am Alten Schlachthof wartete dann schon an der Fettschmelze der Feuerkorb mit wärmendem Lagerfeuer auf uns. Es blieben noch viele da, Raum für viele anregende Gespräche. Auch unter dem Eindruck der schieren Masse an Automobilen, die das Vorwärtskommen auf unser Tour immer wieder behinderten, die Frage, wie müssen wir es anstellen, wie müssen wir nach außen wirken, dass Bewusstseinswandel kein aufgedrückter Zwang ist, sondern als attraktiver Befreiungsschlag erlebt wird und gesucht wird. So wie es bei uns selbstverständlich ist. Mit polarisieren erreicht man keine Ziele. Eine Frage, die auch das Forschungsprojekt "Klima im Alltag" in der Oststadt bewegt und nach Lösungen suchen lässt. Letztendlich muß bei jedem und jeder von uns etwas passieren, wir müssen es wollen.
Dass unsere Critical Mass immer weiter wächst, egal wie das Wetter ist, zeigt ja, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass wir attraktiv sind. Dass wir ungeduldig sind, ist ok, schliesslich liegen spannende Zeiten vor uns. 
Inzwischen hatten sich die letzten Wolken verzogen und die leuchtenden Sternbilder über uns zwinkerten uns zu, 
"einfach weiter machen :-) Denn Machen ist wie Wollen, nur krasser !"

In diesem Sinne allen eine besinnliche Adventszeit mit der Muse der Gelassenheit.
Am Montag, den 2. Dezember treffen sich alle, die sich für die CM interessieren in der Welfenstraße 13, dem neuen ADFC-Büro.

Und jetzt einige Bilder der Tour:





Die Critical Mass ist zwar eine spontane Aktion, von den Ursprüngen und vom Wesen her. Aber wenn man sie nicht einfach dem Zufall überlassen will, und dafür ist sie schon lange zu wichtig und hier in Karlsruhe verwurzelt, ist doch einiges an Engagement und damit Mithilfe nötig. 

Hier die Eindrücke von Christa: 
Die CM hat wieder Spaß gemacht :-) Tim und Thomas, ihr dürft gerne öfters die Führung übernehmen ;-)



Passend zum "Black Friday" gingen auch unsere "Geschäfte" gut, danke Gerti für deine Unterstützung. Gefühlt wollte jeder plötzlich eine Weste haben, verkauft haben wir 10 Stück (Rekord). "Hier die Ordnerbinden... wo sind die Ordner?...", nachdem alles eingepackt war, die Frage: "kann ich eine Ordnerbinde haben?"   Auch die Flyer wurden besonders attraktiv, nachdem sie weggepackt waren, Mist, dass es in der Tasche so dunkel ist.  Wo Fotos machen? ... auch die Straßen sind dunkel... Wo sind sie geblieben, die Fotografen und Zähler, die Fotografinnen und Zählerinnen? Bei den vielen  anderen Veranstaltungen, die alle das Klima retten wollen. Dann am Ziel ...wie schön, das Feuer brennt schon, ... dann die Frage "wo warst du, ich hätte noch mehr Flyer benötigt"....

Seit wir soviel Ordner benötigen, gibt es weniger Leute für die weiteren Jobs.
Und obendrein bräuchten wir auch noch Sängerinnen und Sänger, :-) um die Songvorschläge von Uwe in die Tat umzusetzen. Wer traut sich???? ;-)
Toll war wieder das Feuer, ein idealer Ausklang, zum Aufwärmen, zum eintauchen in Gespräche. 

Die Hauptsache aber ist doch, dass wir wieder sichtbar viele hatten, die an dieser Critical Mass teilgenommen hatten. Mit diesem Link könnt ihr die Teilnehmerzahlen anderer Städte erfahren. 

Wir kommen gleich nach Hamburg und Stuttgart, gehören wir nun zu den "ganz Großen" ? ;-)

Aufruf am 28.11.2019
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,



für morgen laden gleich zwei Bewegungen ein, auf die Straße zu gehen. Um 12:00 Uhr vor dem Schloss  der Globale Klimastreik und wie immer am letzten Freitag im Monat die Globale Critical Mass. Die Details und Hintergründe, wie auch den Rückblick dazu, findet ihr auf unserem Blog. 



Die BNN berichtete gestern, 27. November, über den Klimastreik und das Klimabündnis und heute gab es einen kurzen Hinweis zu unserer Tour. s.u.



Wenn auch die Wettervorhersage nicht die Beste ist, kommt in Massen, bringt Freunde, Bekannte und eure Nachbarn mit.



Euer Team der Critical Mass Karlsruhe


P.S. Wichtig! Das Treffen der CM-Aktiven findet in den neuen Räumlichkeiten des ADFC in der Welfenstraße 13, 18:00 Uhr, jeden ersten Montag im Monat statt. Wir sehen uns dann am Montag den 2.12.

BNN 27.11.2019
Schulterschluss zahlreicher gesellschaftlicher Kräfte
Klimastreik in der Innenstadt: Fridays-for-Future-Bewegung rechnet an diesem Freitag mit bis zu 8 000 Teilnehmern
29 Gruppen gründeten Karlsruher Klimabündnis
Seit über 30 Jahren gibt es dieselben Forderungen
Von unserem Redaktionsmitglied Ekart Kinkel
Beim vierten globalen Klimastreik der Umweltschutzbewegung Fridays for Future gehen an diesem Freitag auch in Karlsruhe wieder zahlreiche Menschen für einen besseren Klimaschutz sowie eine Reduzierung der Treibhausgase auf die Straße. Startschuss für die lokale Aktion ist um 12 Uhr auf dem Schlossplatz. Nach den Ansprachen der Fridays-for-Future-Aktivisten Pawel Bechthold und David Lied setzt sich ein Demonstrationszug in Bewegung und zieht über Waldhornstraße, Fritz-Erler-Straße, Markgrafenstraße, Lammstraße, Kriegsstraße, Herrenstraße und Zirkel durch die Innenstadt. Gegen 14.30 Uhr läutet eine Band auf dem Schlossplatz das Ende der Protestaktion ein. Während des Demonstrationszuges wird es aller Voraussicht nach zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Ortskundige sollen die Innenstadt deshalb weiträumig umfahren. Die Veranstalter rechnen laut eigenen Angaben mit 6 000 bis 8 000 Teilnehmern. Beim dritten globalen Klimastreik am 20. September gingen in Karlsruhe über 11 000 Menschen auf die Straße.

Dieses Mal werden die Teilnehmer des Protestzugs erstmals in Blocks eingeteilt. „Im Familienblock geht es eher ruhig zu. In anderen Blocks wird Musik gespielt oder richtig Krach gemacht“, sagt Lenny Orazulike vom Fridays-for-Future-Team. Außerdem wird die von Schülern und Jugendlichen geprägte Bewegung erstmals vom Karlsruher Klimabündnis unterstützt. Für die Fridays-for-Future-Gruppe stellt die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen kein Problem dar. „Wir sind froh über jeden Unterstützer. Und außerdem werden wir auch weiterhin unsere eigenen Demos organisieren“, sagt Orazulike.

Das Klimabündnis besteht aus insgesamt 29 Gruppen und Organisationen und wurde vor wenigen Tagen zur Unterstützung der Fridays-for-Future-Aktivisten aus der Taufe gehoben. „Sämtliche Mitglieder haben sich schon zuvor für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen eingesetzt“, betont Bündnis-Sprecher Ingo Laubenthal von der Elterninitiative Parents for Future. Künftig wolle man den Druck auf die Politik durch gemeinsame Aktionen und den lautstarken Protest auf der Straße weiter erhöhen. „Dabei wollen wir kein Club der Umweltvereine sein, sondern uns mit allen Menschen zusammenschließen, denen die Erhaltung einer lebenswerten Zukunft am Herzen liegt“, sagt Laubenthal. Sportvereine seien im Klimabündnis ebenso willkommen wie Kulturorganisationen oder religiöse Vereinigungen. Der Hauptgrund für das gemeinsame Vorgehen ist für Laubenthal die teilweise ignorante Haltung der Politik gegenüber dem Klimawandel. „Wenn uns die Politik für dumm verkaufen will, bleibt nichts anderes übrig, als selbst Fachwissen zu erwerben und die Politik auf die Straße zu verlegen“, verweist Laubenthal auf die Warnungen von renommierten Wissenschaftlern vor den drastischen Folgen der Klimakrise. Ein gemeinsames Grundsatzprogramm hat das Klimabündnis aber noch nicht erarbeitet. „Jede Organisation spricht für sich und deshalb kann es durchaus auch einmal zu Widersprüchen kommen“, sagt der Bündnissprecher.

Nachwuchsgruppierungen wie Fridays for Future oder das Klimakollektiv sind im Bündnis deshalb ebenso vertreten wie die Karlsruher Ortsgruppen von bundesweit agierenden Organisationen wie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) oder dem Verkehrsclub Deutschland (VCD).

„Um den Kampf gegen die Klimakrise zu gewinnen, braucht es einen Schulterschluss sämtlicher gesellschaftlicher Kräfte“, sagt der DGB-Vorsitzende Dieter Bürk. Für BUND-Aktivist Harry Block muss vor allem die Energiewirtschaft zum Umdenken genötigt werden. „Eigentlich fordern wir heute dieselben Dinge wie vor 30 Jahren“, sagt VCD-Sprecher Uwe Haack. Das bedeutet: Um die Innenstädte zu entlasten, muss die Mobilitätswende durch den Ausbau des Schienenverkehrs und die Ausweisung von Fußgängerzonen vorangetrieben werden. Der einfachste Schritt zur Entlastung des Klimas sei aber immer noch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Haack: „In ganz Europa gibt es Geschwindigkeitsbegrenzungen. Nur in Deutschland wird die Politik von der Automobil-Lobby ausgebremst.“


LAUTSTARKER PROTEST gegen die Klimapolitik: Im Rahmen eines globalen Aktionstags gehen am Freitag in Karlsruhe wieder mehrere Tausend Menschen für einen besseren Schutz der Umwelt auf die Straße. Archivfoto: jodo (BNN)



Pressemitteilung:

Folgenden Text haben wir vorgeschlagen:

Karlsruhes Straßen sicher machen – für alle!

Radfahren ist in Karlsruhe noch immer gefährlich und auch wenn vermeintlich weniger passiert, fühlt es sich trotzdem noch immer gefährlich an, weil viele Unfälle nur wegen der Umsicht und der Erfahrung der Radler nicht passieren. Noch schwieriger ist die Entscheidung in der Stadt zu radeln für diejenigen, die nicht geübte, sportliche Radler sind. Für Menschen, die nicht mehr so jung sind oder die sich auf dem Rad nicht ganz so sicher fühlen, für Kinder oder auch für Menschen mit einem Handicap, ist die Situation noch viel bedrohlicher. In der Konsequenz meiden sie das Rad. Wenn Karlsruhe wirklich Fahrradstadt werden will, muss die Stadt das Fahrradfahren auch für die Schwächeren sicherer machen – gefühlt und tatsächlich.

Für dieses Ziel wirbt im November die monatlich stattfindende Critical Mass Karlsruhe. Am 29. November trifft man sich um 18h am Kronenplatz, um gemeinsam die ca. 9 km lange Strecke zu radeln. Im durch die Polizei gesicherten Konvoi geht es über Zähringer Straße, Adlerstraße, Markgrafenstraße, Erbprinzenstraße, Lammstraße, Kriegstraße zur Reinhold-Frank-Allee, dann über Kaiserallee, Yorck-, Weinbrenner- und Kriegstraße auf die Ludwig-Erhard-Allee, um über Wolfartsweierer Straße und Durlacher Allee letztlich am Alten Schlachthof anzukommen. Wenn das Wetter mitspielt, sollte dort bereits vor der Fettschmelze ein Feuer brennen, an dem sich die Teilnehmer aufwärmen können.

Eine gemütliche und sichere gemeinsame Radtour soll es werden für alle Teilnehmer. So angenehm und sicher, wie es sich jeden Tag anfühlen und sein sollte. Bis es allerdings soweit ist, muss noch einiges passieren.

Und hier noch der sehr intensiv und ausführliche Beitrag von Thomas in seinem Blog KA-Radler zur November Critical Mass.


Am 29.11.2019 findet auch um 12 Uhr am Karlsruher Schloss der Globale Klimastreik statt.


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