Rückblick Critical Mass fährt nach Durlach am FR 27.01.2023
Es ist kalter Winter, Null Grad Celsius, ungemütlich. Der ganze Tag ist trüb, kein Sonnenstrahl. Wieviele werden heute mitradeln?
Es ist kurz vor 18 Uhr, ich stecke mit meinem Fahrrad am Durlacher Tor im totalen Verkehrschaos. Am Abend 18:30 h spielt der KSC gegen Paderborn. Und am Durlacher Tor kommen wir bald mit Critical Mass auf dem Weg nach Durlach an.
Ich komme etwas verspätet am Kronenplatz an. Der Platz ist zur Hälfte gefüllt, es kommen immer noch welche hinzu. Die Kälte schreckt nicht ab.
Heute ohne Geleit durch die Polizei? Kein Auto, keine Motorräder. Ein Van der Polizeibehörde des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) als Schlusswagen kommt. Deren Lautsprecher können wir für Durchsagen nutzen.
Aber das ist noch nicht die Landes-Polizei, die auch in den fließenden Verkehr eingreifen kann.
Wir müssen noch warten. Die Polizisten stecken noch in der Regelung für das KSC-Spiel.
Wir warten, versuchen uns warm zu halten. Geduld ist gefragt. Ordner werden noch rekrutiert, Warnwesten verkauft, Lichter, ... .
Es springt niemand ab, noch nicht, auch wenn viele ungeduldig werden.
18:30 ist es endlich soweit, wir starten. 176 sind wir heute, wie ich später zähle. Das mit dem Zählen ist gar nicht so einfach heute. Die Strecke nach Durlach und dann über Killisfeld wieder zurück ist eine Schnellfahrstrecke. Und alle wollen warm werden, entsprechend schnell wird geradelt. Ich muss schauen, dass ich immer schnell trotzdem alle überhole, und weiter vorne einen Platz zu Zählen zu finden. Die kritischen Stellen, wie die Autobahnzufahrten werden ruckzuck durch Ordner und Polizei gesichert, es geht wie am Schnürchen. Wo es im Normalbetrieb hapert, bekommt man so gar nicht mit. Dafür genießen alle das flotte vorwärtskommen, ja, so schön kann Fahrradfahren zwischen Karlsruhe und seiner Mutter Durlach sein. Dazu tönt aus der Musikbox "Ich brauch kein Auto, ...".
Schnell wie der Wind, nach einer knappen Stunde, waren wir wieder am Kronenplatz. Lange blieb jetzt niemand mehr stehen, ...
Und wie immer, trotz Kälte, trotz Warterei, die Stimmung war gut. Das Bürgerbegehren für den Fuß- und Radentscheid wurde fleißig unterschrieben. Siehe hierzu auch den gesonderten Post.
Das Formular zum Unterschreiben des Bürgerbegehrens kann man auch hier runterladen:
https://www.fussradka.de/wp-content/uploads/2023/01/unterschriftenformular.pdf
Und dann nochmal die Petition zur Fahrradstraße Sophienstraße:
Fridays for Future haben bei Campact eine Petition an den Gemeinderat für eine "echte" Fahrradstraße in der Sophienstraße gestartet. Zur Unterschrift bitte hier entlang: https://weact.campact.de/petitions/helm-statt-hupe-sophienstrasse-autofrei-1
Am Ende dieses Posts noch ein Artikel aus den BNN vom 28.01.2023 von Kirsten Etzold zum Fuß- und Radentscheid.
Und hier jetzt wieder Bilder der Tour von Michael Krause (zum Vergrößern anklicken):
BNN-Artikel vom 28.01.2023 von Kirsten Etzold zum Fuß- und Radentscheid
Bürgerbegehren kommt aus den Startlöchern
Für den Rad- und Fußentscheid Karlsruhe beginnt die Sammlung von Unterschriften / Quorum liegt bei 14.500
Erste Unterschriften: Für den Fuß- und Rad-Entscheid unterzeichnet Estella Miranda bei der Critical Mass-Ausfahrt am Kronenplatz zwischen Mitinitiator Michael Reichert (links) und Siegrid Beutler.Foto: Jörg Donecker
Der Aufbruch der Radfahrer am Kronenplatz zur Critical Mass am Freitagabend ist ein doppelter Start. Zugleich mit der demonstrativen, monatlichen gemeinsamen Stadtrundfahrt startet das Bürgerbegehren „Fuß- und Radentscheid Karlsruhe“. Nach zehn Monaten Vorbereitung sind die letzten Hürden genommen. Ab sofort läuft die Unterschriftensammlung für den Fuß- und Radentscheid. Getragen wird er vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), den Bewegungen Fridays for Future, Scientists for Future, Parents for Future und German Zero sowie dem Klimabündnis Karlsruhe.
Wir wollen, dass der öffentliche Raum für alle erlebbar und nutzbar wird.
Michael Reichert
Fuß- und Radentscheid
Der Fahrradstadt Karlsruhe soll das Bürgerbegehren neuen Schwung beim Stadtumbau geben. Die Initiatoren fordern, dass die Stadt deutlich mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer schafft. Unter anderem solle Karlsruhe bessere Wege für alle einrichten, die nicht im Auto unterwegs sind. Dadurch werde umweltfreundliche Mobilität gefördert.
Für diese Ziele wollen die Initiatoren möglichst viele Karlsruher gewinnen. Per Unterschrift sollen sie die Forderung nach einem ambitionierten, umfassenden und zügigen Ausbau des Geh- und Radwegenetzes unterstützen. Initiativmitglied Michael Reichert erklärt: „Wir wollen, dass der öffentliche Raum als Lebens- und Begegnungsraum für alle erlebbar und nutzbar wird.“ Die Initiatoren wünschen sich ein starkes Signal an die Politik zugunsten einer „zukunftsgerichteten und klimafreundlichen Verkehrspolitik“ mit „konsequent attraktiven“ Fuß- und Radwegen und sicheren Kreuzungen.
Unterschreiben sieben Prozent aller Wahlberechtigten oder mehr, muss sich der Gemeinderat mit dem Anliegen befassen. Er kann die Abstimmungsfrage dann entweder selbst mit Ja beantworten oder einen Bürgerentscheid darüber ansetzen. Laut Reichert sind rund 14.500 Unterschriften erforderlich.
Die Initiatoren sind zuversichtlich, das Quorum zu erreichen. Anderen Radentscheiden in Deutschland, bisher etwa 50, sei das gelungen. Eine gesetzliche Frist gebe es dafür nicht. Die Aktiven wollen die Unterschriften aber innerhalb von drei Monaten zusammen haben. Wöchentlich mindestens einmal wollen sie mit ihren Listen an stark frequentierten Plätzen für ihre Ziele werben. Nächste Termine sind voraussichtlich Samstag, 4. Februar, auf dem Gutenbergplatz (8 bis 12 Uhr) und dem Marktplatz (13 bis 17 Uhr).
Obwohl Karlsruhe im Fahrradklimatest 2020 des ADFC mit einem „befriedigend“ am besten von allen deutschen Großstädten abschnitt, habe die Radverkehrsförderung in Karlsruhe viel Luft nach oben, kritisiert die Initiative. Mehr als 15 Jahre nach dem Beschluss des 20-Punkte-Programms zur Förderung des Radverkehrs endeten zum Beispiel auch heute noch viele Radfahrstreifen im Nichts. Radverkehrsförderung finde in Karlsruhe nur dort statt, „wo sie den fahrenden Kraftverkehr nicht nennenswert einschränkt“. Der Maßnahmenkatalog des Fuß- und Radentscheids baut auf dem Karlsruher Programm für Aktive Mobilität auf. Dieses Programm hatte der Gemeinderat im Oktober 2021 mit den Stimmen aller demokratischen Fraktionen beschlossen. Es setzt den Rahmen für die weitere Förderung des Fuß- und Radverkehrs und umfasst auch aus Sicht des Fuß- und Radentscheids durchaus ambitionierte Ziele für den Anteil des Rad- und Fußverkehrs am Gesamtverkehr.
Termine werden auf der Website unter www.fussradka.de bekanntgegeben. Wer die Initiative bei der Unterschriftensammlung oder durch Auslage der Unterschriftenlisten unterstützen will, kann sich per E-Mail an info@fussradka.de melden. Ein erstes Treffen für Unterschriftensammler ist am Dienstag um 20 Uhr in der ADFC-Geschäftsstelle, Welfenstraße 13.
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