10. April 2019
Damit man es leichter lesen kann, hier nochmal als Text:
Von unserem Redaktionsmitglied (BNN) Kirsten Etzold
Karlsruhe. Bundesweite Bestnote unter 25 Städten gleicher Größe und enormes
Bürgerinteresse: Im Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs
(ADFC) siegt Karlsruhe als beste Großstadt Deutschlands unter
500 000 Einwohnern und hält auch den Landesrekord in puncto Beteiligung.
1 900 Menschen bewerteten Karlsruhe in der Befragung, dem weltweit größten
Meinungsbarometer seiner Art. Pforzheim kassiert die landesweit schlechteste
Note der Städte mit bis zu 200 000 Einwohnern.
Im Wettstreit der Städte um guten Radverkehr reicht es Karlsruhe, die
Note 3,15 zu halten, um Münster (3,25) als Fahrradhauptstadt Deutschlands
Sieger ist der bisher stets führenden Universitätsstadt im Münsterland seit
dem Klimatest 2016 dicht auf den Fersen und profitiert nun davon, dass
Münster in der Bewertung verliert. Weiter nah dran ist auch Freiburg (3,4).
Vor sechs Jahren noch bundesweit Schlusslicht, war Pforzheim zuletzt mit
dem Klimatest 2016 dicht auf den Fersen und profitiert nun davon, dass
Münster in der Bewertung verliert. Weiter nah dran ist auch Freiburg (3,4).
Vor sechs Jahren noch bundesweit Schlusslicht, war Pforzheim zuletzt mit
Ach und Krach die rote Laterne los.
Jetzt rutscht die Goldstadt aber von Note 4,3 auf 4,5 ab. Bei den ganz großen Städten rangiert Bremen (3,55) vor Hannover und Leipzig. Stuttgart liegt in dieser Klasse der Städte mit mehr als einer halben Million Einwohnern mit Note 4,23 nur auf Rang zehn von 14.
In Orten mit 20 000 bis 50 000 Einwohnern fühlen sich Radler laut Test amwohlsten. Dieser Klasse gehören Bühl (3,45), Ettlingen (3,55), Achern (3,6),
Gaggenau (3,7), Rastatt (3,9), Bruchsal (3,95) und als Klassenletzter unter 311
Orten Bretten (4,4) an. Fürs Podest ist in dieser Größenordnung eine Mindestnote
von 2,95 nötig. Als „Aufholer“ glänzt das badische Emmendingen (Note 3,5).
Der erste Platz für Karlsruhe im ADFC-Fahrradklima-Test ist für Baubürgermeister
Daniel Fluhrer, der als Dezernent für die Radverkehrsförderung
zuständig ist, „eine Bestätigung der langjährigen Radverkehrsförderung
in der Stadt“. Wichtiger sei aber, die Nutzerzufriedenheit zu erhöhen. „Wir
dürfen uns nichts vormachen, wir haben den Platz nur mit der Note befriedigend
erreicht“, so Fluhrer. Er kündigt an, das 20-Punkte-Programm der Stadt zur
Radverkehrsförderung ab Ende 2019 per Beteiligungsprozess fortzuschreiben.
Gedämpft erfreut reagiert auch der ADFC-Regionalverband Karlsruhe aufzuständig ist, „eine Bestätigung der langjährigen Radverkehrsförderung
in der Stadt“. Wichtiger sei aber, die Nutzerzufriedenheit zu erhöhen. „Wir
dürfen uns nichts vormachen, wir haben den Platz nur mit der Note befriedigend
erreicht“, so Fluhrer. Er kündigt an, das 20-Punkte-Programm der Stadt zur
Radverkehrsförderung ab Ende 2019 per Beteiligungsprozess fortzuschreiben.
den Titel. „Wir haben uns in der Bewertung eher ein bisschen verschlechtert“,
gibt der Vorsitzende Christian Büttner zu bedenken. „Wir treten auf der Stelle“,
kritisiert er. Büttner sieht durchaus einige Verbesserungen, diese entfalteten
bisher aber keine Gesamtwirkung. „Sieger zu sein, weil andere abgestiegen
sind, erzeugt kein Jubelgefühl“, sagt der ADFC-Vorsitzende.
Karlsruhes Stärken sind die Fahrradmitnahme in Bus und Bahn, die Öffnung
vieler Einbahnstraßen für Radler und eine gute Erreichbarkeit des Zentrums.
Die Stadt punktet zudem mit dem Leihradangebot, das der Karlsruher Verkehrsverbund
(KVV) just in die Technologieregion ausdehnt. Minuspunkte sind
zugeparkte Radwege, schlechte Baustellenführung für Radler, eine hohe Diebstahlquote
bei Rädern und Konflikte zwischen Radlern und Fußgängern.
Erneut monieren die Testteilnehmer zudem, es gebe zu wenig gute Abstellmöglichkeiten
für Räder. Die Kritikpunkte hält Büttner für berechtigt, „weil da
auch nicht viel geschieht“. Kritik an Karlsruhes Titelambitionen kursiert in
Karlsruher Radlerkreisen auch in textiler Variante. Unter anderem tragen
Skeptiker schwarze T-Shirts mit dem Aufdruck „#NENNMICHNICHTFAHRRADSTADT“.
Laschen Umgang mit Falschparkern und miese Bedingungen an Baustellen
bemängeln Radler auch bundesweit am meisten, zusammen mit Benachteiligung
an Ampeln und schmalen Radwegen. „Bei uns klingeln die Alarmglocken,
wenn Radfahrer sich nicht sicher fühlen“, erklärt Rebecca Peters vom ADFCBundesvorstand. Sie fordert „gute, breite Radwege, getrennt vom starken Autoverkehr“. 81 Prozent der Befragten sei wichtig, vom Autoverkehr getrennt zu
sein. Dass sie Kinder ungern allein mit dem Fahrrad losschicken, sagen in
Großstädten sogar 85 Prozent.
In Berlin forderte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Kommunen
auf, die Bundesmittel stärker zu nutzen. Sein Ministerium stelle in diesem
Jahr rund 200 Millionen Euro für den Radverkehr bereit. Landesverkehrsminister
Winfried Hermann regte in Stuttgart ein „kommunales Kreuzungsprogramm“
mit besseren Ampelschaltungen und Aufstellflächen vor wartenden
Autos an. „Das stärkt das Sicherheitsgefühl und zeigt, dass die Belange
der Radfahrer ernst genommen werden“, sagte er. Selbst in engagierten
Kommunen kämen Verbesserungen in der Radverkehrspolitik bei der Bevölkerung
teils nicht an. Hermann fordert auch, dass Ordnungsdienste konsequent
gegen Falschparker vorgehen, um Radklima und Verkehrssicherheit zu verbessern.
Auch die Verkehrsministerkonferenz der Länder fordere, dass die Handlungsmöglichkeiten
der Kommunen verbessert und Bußgelder erhöht würden.
Hier ein Kommentar in den BNN dazu:
Ein Leserbrief vom 13.04.2019 dazu
Hier ein Kommentar von Anke auf ihrem Blog:
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Hier ein weiterer Kommentar von Anke in ihrem Blog:
Grüße Christa
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