Lastenkarle wächst – und sucht neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter
Verein verleiht kostenlos Transporträder / Spenden sollen weitere Fahrzeuge finanzieren
Unterstützer gesucht: Vorstandsmitglied Manuel Quinting freut sich über neue Mitglieder für die Lastenrad-Initiative „Lastenkarle“. Foto: Jörg Donecker
Fahrradfahren verbrennt Kalorien und entlastet die Gelenke. Radeln ist gesund. Und nicht nur das. Es liegt im Trend. 2018 ging der erste Platz im ADFC-Fahrradklimatest im Wettstreit der Großstädte um gute Bedingungen für Radfahrer an die Fächerstadt. So ist es auch kein Wunder, dass Karlsruhe seinen eigenen „Lastenkarle“ hat. So nennt sich die Lastenrad-Initiative für die Region Karlsruhe. Dahinter verbirgt sich ein kostenloses Lastenrad-Leihsystem.
„Unser Ziel ist es, die Idee des ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Lastentransports zu verbreiten“, betont Vorstandsmitglied Manuel Quinting. Der Verein zählt aktuell rund 20 Mitglieder. Etwa 2.000 Radfahrer leihen sich regelmäßig ein Lastenrad für Einkäufe und anderes aus. Auch Kinder haben ihren Spaß am Lastenrad. Zwei dürfen damit transportiert werden. Neun der riesigen Drahtesel stehen an sieben Standorten bereit, drei davon mit elektrischer Unterstützung.
Wie das Ganze funktioniert? Online, über das Portal www.lastenkarle.de. Man registriert sich unter „Mein Lastenkarle“, sucht sein Wunschrad und die Abholstelle aus. Mit Vorlage der Buchungsbestätigung und eines gültigen Personalausweises sowie nach einer kleinen Einweisung steht der Abfahrt nichts mehr im Weg. Das Rad wird nach der kostenlosen Nutzung wieder zur Station zurückgebracht.
„Durch den Lockdown sind derzeit nicht alle Abholstellen offen“, gibt Quinting zu bedenken. Trotzdem wächst der Lastenkarle. Das Ganze macht logischerweise auch Arbeit. Deshalb sucht der Verein neue Mitstreiter, die sich aktiv für den Erhalt und Ausbau der Flotte engagieren. „Aktuell sind wir insbesondere auf der Suche nach Patinnen und Paten für die Stationen Südstadt, Mühlburg und Käppelestraße.“ Pate zu sein bedeute, ab und zu nach dem Rechten zu sehen, Luftdruck, Bremsen und dergleichen zu checken und mit den Rädern eine kleine Probefahrt zu machen, erklärt Quinting. Außerdem sollen die Räder einmal jährlich zur Wartung gebracht werden und bei Defekten zur Reparatur. Quinting weiß auch von einer Nachbarschaftsinitiative, die sich die Patenschaft für ein Lastenrad teilt.
Unterstützung benötigt der Verein auch in Sachen Webseite, die aktualisiert und gepflegt werden muss, sowie beim Thema Öffentlichkeitsarbeit. „Wir präsentieren unsere Lastenräder auf Aktionstagen wie beispielsweise auf den Frühlingstagen des KIT, wenn Corona es wieder zulässt“, so Quinting.
Der Verein freue sich zudem über Spenden für Wartung und Reparatur sowie für die Anschaffung weiterer Räder. Zwei neue sind für diesen Frühling bereits geplant. Auch Werbeanzeigen sind willkommen.