Freitag, 26. August 2022

Critical Mass 26.08.2022 zum Radschnellweg Karlsruhe - Ettlingen: 205 waren dabei: ein Rückblick

Rückblick zu
Critical Mass 26.08.2022 zum Radschnellweg Karlsruhe - Ettlingen:
205 waren dabei

Es sind noch Ferien. Den Tag über war es drückend heiß und schwül. Zudem waren für den Abend Gewitter vorhergesagt. Wir brauchen zwar dringend Regen, schon seit Wochen. Doch nicht ausgerechnet zur Critical Mass. 
Noch kurz vor 18 Uhr waren es im Vergleich zu sonst noch nicht viele auf dem Kronenplatz, sonst wimmelt es um diese Zeit schon. Die Polizei war diesmal nur mit Motorrädern da, brauchen wir so viele, dachte ich. Von Westen sah der Himmel schon bedrohlich dunkel aus.
Die Gewitterfront hing schon über dem Saarland. Eigentlich müssten wir jetzt los.

Verspätet ging es nach einer kurzen Rede um 18:15 los. Und mit was für einem Tempo. Das drohende Gewitter im Rücken ließ alle in die Pedale treten. Ich hatte Mühe, einen Platz an der Spitze zu finden, damit ich wenigstens einmal zählen konnte. 

205 auf Fahrrädern, in Velomobilen, viele Kinder auch dabei auf eigenen Rädern, in Anhängern, in Lastenrädern, die bunte Vielfalt an umweltfreundlicher Mobilität. Und sowenig waren 205 dann auch nicht. Die Stimmung war wie immer super, Musik war auch dabei. Und wie gesagt, rasantes Tempo.

Die Varianten "Rechts der Alb", "Links der Alb", ich würde "Links der Alb" bevorzugen. Man hat hier mehr Platz, auch keinen Teilabschnitt mit Kopfsteinpflaster. Alles optimal für zügiges Vorwärtskommen. Ich denke, schon jetzt radeln die meisten, die von Karlsruhe her kommen, auf dieser Seite nach Ettlingen.

Der Wind wurde stärker, als wir uns dem Albtalbahnhof näherten, der Himmel wurde noch dunkler, die ersten dicken Tropfen. Es war 19:15, so schnell war eine Critical Mass noch nie.

Es reichte gerade noch, sich zu sammeln, eine schnelle Abschlusskundgebung, Beifall für alle 205, die dabei waren, schnell noch die Regencapes übergezogen, da hatte der Himmel schon die Schleusen geöffnet, .. Ich genoss es durch Gewitter und Starkregen, durch die kleinen Seen nach Hause zu radeln, schon lange nicht mehr erlebt, wie sich Regen anfühlt, wie gereinigte Luft riecht :-)  Warm war es ja dennoch.

Ich wünsche, alle sind gut nach Hause gekommen. 

(Cornelius)

Und hier wieder ein lebendiger Eindruck mit Bildern von Michael Krause:

(Im Anschluss ist noch ein Video von Steffen Mutter zum Radschnellweg und unserer Critical Mass. Also nach dem letzten Bild noch auf den Link zum Video klicken.)










































Hier ein Video von Steffen Mutter zur Critical Mass. Am Anfang des Films sind Informationen zu den Varianten des Radschnellwegs RS10. Dieses Video hat er auf facebook als Kommentar gepostet.


Anmerkung zur Variante "Links der Alb" aus Sicht des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock
Die Argumente und Bedenken betroffener Bürger und des Bürgervereins beziehen sich auf die Sicherheit der dort vielfach querenden Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, die Kinder auf dem Weg zum Spielplatz,  Damit hier nicht mit Vermutungen seitens der Argumente der betroffenen Bürger und des Bürgervereins diskutiert wird, hier kommentarlos  ein Link auf die Pressemitteilung des Bürgervereins vom 18.08.2022: Mitteilungen aus Weiherfeld-Dammerstock - Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock e.V. 

Und hier noch eine Teilnehmerliste von Städten mit einer Critical Mass im August 2022




Mittwoch, 17. August 2022

Critical Mass FR 26.08.2022 zum Radschnellweg Karlsruhe - Ettlingen, 10,9 km

Critical Mass FR 26.08.2022 zum Radschnellweg Karlsruhe - Ettlingen

Nachdem im Juli mit etwa 280 Teilnehmenden im Rahmen der Critical Mass eines tödlich verunglückten Radfahrers am Staatstheater gedacht wurde, wird es am Freitag 26.08.2022 August wieder etwas fröhlicher: Um 18 Uhr startet die Fahrraddemo am Kronenplatz und verläuft diesmal auf drei möglichen Verläufen eines geplanten Radschnellwegs durch Weiherfeld-Dammerstock.

Von der Weiherfeldbrücke zum Bahnhof Ettlingen West plant das Regierungspräsidium die Radschnellverbindung RS 10. Mit dem RS 10 soll die Radinfrastruktur an die hohe Frequentierung dieser Route (4000 Radfahrende pro Tag) angepasst und ihre Nutzung erleichtert werden. Bislang behindern sich dort zu Fuß Gehende und Radfahrende auf 2,5 m breiten gemeinsamen Geh- und Radwegen und schmalen Feldwegen gegenseitig. Künftig soll dem Radverkehr ein exklusiver Radweg mit separatem Gehweg oder Fahrradstraße (über dem für Karlsruhe üblichen Standard) angeboten werden. Die Radwege und Fahrradstraßen werden so breit, dass man auch bei Gegenverkehr noch andere Radfahrende überholen kann. Durch den Ausbau wird mit einem Potential von über 8.300 Radfahrer pro Tag gerechnet.

Von sechs Variante mit diversen Untervarianten sind vier noch im Rennen. Gute Chancen haben die Varianten 2, 3, 2a, 2d und 3a. Die anderen Varianten sind schon wegen Defiziten ausgeschieden oder werden an unnötigen Umwegen (4) oder zu durchquerenden Schutzgebieten (3b, 4) vermutlich ausscheiden.



Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website des Regierungspräsidiums verfügbar.

Vor Ort argumentieren Vorstände des Bürgervereins und einige Anwohnende mit Beeinträchtigungen durch den Radschnellweg. Bei genauerer Betrachtung sind diese Argumente jedoch vorgeschobene Scheinargumente. Anders als Autoverkehr verursacht Radverkehr auch in großer Zahl keinen Fahrzeuglärm – von Abgasen ganz zu schweigen. 

Auch die anderen vorgebrachten Gegenargumente können nur durch absichtliche oder unabsichtliche Missverständnisse, oder unqualifizierter Hetze gegen jede amtliche Planung erklärt werden.

Am 26. August wird die Critical Mass Teilstücke der Varianten 1, 2, 3 und 3a befahren. Jede und jeder kann sich während der Fahrt ein eigenes Bild der verschiedenen Varianten machen.

Die Tour selbst führt dieses Mal vom Kronenplatz über Weiherfeld zum Albtalbahnhof und ist 10,9 km lang.

Kronenplatz
Kronenstraße
Zirkel
Lammstraße
Hebelstraße
Karl-Friedrich-Straße
Ettlinger Straße
Ettlinger Allee
Herrenalber Straße (bis Tulpenstraße)
Rastatter Straße (Richtung Norden)
Danziger Straße
Heidelberger Straße
Rechts der Alb (bis Kehler Straße)
westliche Verlängerung der Kehler Straße
Links der Alb
Wehrastraße
Scheibenhardter Weg
Neckarstraße
Weiherfeldbrücke
Weiherfeldstraße
Breite Straße
Beiertheimer Allee
Grünanlage westlich Albtalbahnhof

Grundsätzlich findet die Critical Mass Karlsruhe am letzten Freitag jeden Monats statt, Treffpunkt ist dann immer 18h am Kronenplatz. Für Kinder und Familien gibt es im August und September außerdem die Kidical Mass Karlsruhe, die am 14. August und 11. September jeweils um 15 Uhr am Kronenplatz beginnt. Generelle Informationen und mögliche pandemiebedingte Änderungen finden sich aktuell auf 



Variantenübersicht RS 10 Karlsruhe - Ettlingen


.

Urheberrechtshinweis Symbolbild Radschnellweg: “Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg/ Valentin Marquardt”.





Dienstag, 9. August 2022

Artikel und Stimmen zum Radschnellweg, der Thema der CM vom 26.08.2022 ist

 

Artikel vom 9.08.2022

Es regt sich Widerstand

In Weiherfeld werden Stimmen gegen einen Radschnellweg von Ettlingen nach Karlsruhe laut 

Von unserem Redaktionsmitglied

 

Ekart Kinkel

Verkehrsknotenpunkt: Auf der Kreuzung von Links der Alb und Nürnberger Straße sind aktuell Autos und Radfahrer unterwegs. Als Favorit für einen Radschnellweg gilt die Route entlang des Reiherbachs und der Straße Links der Alb. Foto: Jörg Donecker

Auf welcher Route der geplante Radschnellweg zwischen Ettlingen und Karlsruhe einmal verläuft, soll in den kommenden Wochen entschieden werden. Noch stehen laut dem Regierungspräsidium Karlsruhe mehrere Varianten zur Auswahl, als Favorit gilt mittlerweile aber offenbar eine Schnellwegtrasse von Ettlingen über die Felder entlang des Reiherbachs und die Straße Links der Alb nach Karlsruhe. Aus den Reihen des Bürgervereins Weiherfed-Dammerstock wurden bei einer Informationsveranstaltung Ende Juli allerdings auch Stimmen laut, die forderten, auf den Bau einer Schnellwegtrasse zu verzichten und stattdessen das bestehende Radwegenetz auszubauen.

 Ziel ist nicht, alle Menschen von dem Radschnellweg zu überzeugen.

Irene Feilhauer 

Regierungspräsidium Karlsruhe

„Unsere Aufgabe ist es, eine Radschnellwegverbindung zwischen Karlsruhe und Ettlingen zu bauen“, hält Pressesprecherin Irene Feilhauer vom Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe dagegen. Bestehende Radwege zu sanieren, zähle in diesem Bereich ohnehin nicht zu den Aufgaben der Planungsbehörde. Außerdem könne dadurch auch das eigentliche Ziel eines Schnellwegs nicht erreicht werden, nämlich, dass möglichst viele Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen und emissionsarm auf zwei Rädern von A nach B gelangen. Punkt A und damit Startpunkt des geplanten Schnellwegs ist in diesem Fall der Bahnhof-West in Ettlingen; Punkt B die Weiherfeldbrücke in Karlsruhe. Einige mögliche Varianten wie ein Schnellweg entlang der Bad Herrenalber Straße fielen bereits durchs Raster. Doch auch bei der möglichen Vorzugsvariante gibt es nach wie vor Knackpunkte. Für den Radwegbau müssen Flächen auf den Albwiesen versiegelt werden. Außerdem gibt es auf der Straße Links der Alb nicht genügend Platz, um Autos und Radfahrer problemlos zu trennen.

Bei der Sitzung des Projektbegleitkreises Mitte März hatte Joachim Hornuff, Vorsitzender des Bürgervereins Weiherfeld-Dammerstock, die Wahl des Endpunkts an der Weiherfelder Brücke bereits als „Grundfehler“ bezeichnet. Mittlerweile hat er in Eigenregie Alternativen zum Radschnellweg erarbeitet und dabei vor allem den Schutz des Albgrüns durch den Ausbau von Fußgängerwegen im Blick. 

Kritische Stimmen wie von Hornuff gehören für das RP laut Feilhauer zum „Alltagsgeschäft“ und seien teilweise auch verständlich. Ein Grund für die anhaltende Skepsis sei mit Sicherheit, dass es in der Region noch keinen realen Radschnellweg gibt. „Unser Ziel in diesem Prozess ist nicht, alle Menschen von dem Radschnellweg zu überzeugen“, so die Pressesprecherin weiter. Allerdings seien im Projektbegleitkreis Vertreter von zahlreichen relevanten Vereinen, Verbänden und Kommunen vertreten. Außer den Städten Ettlingen und Karlsruhe, dem Regierungspräsidium und den Bürgervereinen sind auch der Regionalverband Mittlerer Oberrhein, der Kreisbauernverband, die Verkehrsclubs ADAC, ADFC und VCD sowie die Naturschutzverbände Nabu und BUND in die Planungen involviert.

Beim Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) macht sich Radschnellweg-Experte Moritz Dekorsy seit längerem für eine möglichst geradlinige Verbindung abseits der Autofahrbahnen stark. Die Varianten entlang der Neckarstraße sind für den ADFC deshalb nicht zielführend. „Wenn sich Radler größere Wegstrecken mit Autos teilen müssen, wird der Sinn und Zweck eines Radschnellwegs ad absurdum geführt“, sagt Dekorsy.

Die Bedenken der Anwohner gegen die verschiedenen Varianten kann er nicht alle nachvollziehen. Der Flächenverbrauch halte sich bei allen Varianten in Grenzen, schließlich sei ein Radschnellweg keine sechsspurige Autobahn. Außerdem werde Fußgängern kein Raum weggenommen. „Das Gegenteil ist der Fall“, betont Dekorsy. Bislang gebe es zwischen Ettlingen und Karlsruhe 2,50 breite Wege, die sich Fußgänger und Radler teilen müssten. Diese hätten Fußgänger künftig für sich alleine. 

Ein Sicherheitsrisiko geht von einem Radschnellweg nach Ansicht des ADFC ebenfalls nicht aus. „Da finden keine Zielsprints der Tour de France und keine Trainingsläufe von Rennradfahrern statt“, betont Dekorsy. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem Schnellweg liege unter 20 Kilometern pro Stunde, das sei auch für Familien mit Kindern problemlos machbar. Schnell kommen Radler auf den Wegen vor allem voran, weil es keine Kreuzungen gibt und sie deshalb auf direktem Weg an ihr Ziel kommen, sagt Dekorsy. „Aber vielleicht sollte man sich zum Abbau von Vorbehalten einen neuen Namen suchen und künftig von einem Radkomfortweg sprechen.“