Rückblick CM 26.07.2024 Critical Mass zeigt sicheres Radfahren im Verband in Neureut und Knielingen 22 km. 203 sind mitgeradelt
Von der Länge von 22 km her und auch von der Durchschnittsgeschwindigkeit her unterschied sich diese Critical Mass von den bisherigen. Auf breiten langen Strecken konnte so geradelt werden, dass der Fahrtwind für etwas Kühlung sorgte. In Orten wie Neureut, durch die die Critical Mass nicht so oft wie in der Innenstadt fährt, wurde die CM begeistert begrüßt. In Hofeinfahrten oder an Fenstern winkten uns die Leute zu. Insgesamt verlief die Tour entspannt. Vor dem Start am Kronenplatz wurden alle eingewiesen, mit welchen Handzeichen man im Verband signalisiert, dass abgebremst wird, es wurden auch Richtungsänderungen signalisiert. Alle benutzen den rechten Fahrstreifen, sodass die Ordner schnell am linken Rand vorbeirasen können.
Und das Schlussauto der Polizeibehörde winkte auch nicht mehr Autos zum Überholen vorbei. Das war bei der letzten CM nur ein Versuch, der sich so nicht bewährt hat.
Eine spektakuläre Einlage gab es, als wir von der Landauer Straße in der Nordweststadt auf die Neureuter Straße (B36) Richtung Mühlburg einbogen. Einem Motorradfahrer auf seiner Enduro wurde die Wartezeit offensichtlich zu lang, er drehte auf, durch die Hecke auf dem Mittelsteifen versucht er auf den Radweg der Gegenseite zu kommen. Nachdem er auf die Warnzeichen der Polizei nicht reagierte, drehten zwei der Polizeimotorräder ebenfalls voll auf und sie nahmen mit hoher Geschwindigkeit die Verfolgung auf.
Insgesamt dauerte diese Critical Mass etwas über zwei Stunden. Interessant war, wie diese Streckenverlängerung und die höhere Geschwindigkeit von den Teilnehmern aufgenommen wurde. Wieviele radelten die volle Distanz mit?
Am Anfang radelten noch 195 mit. Das steigerte sich bis zur Linkenheimer Landstraße, Neureut auf 203, die noch mitradelten. In Neureut hatten wir mit 11 km etwa die Länge der bisherigen CM's erreicht. Das merkte ich dann auch an den ab jetzt geringer werdenden Teilnehmerzahlen. Ich zählte an der Neureuter Straße ein weiteres Mal. Da waren wir dann nur noch 188.
Nach dem Hafengebiet, Daxlanden, Grünwinkel waren wir nach der Grünwinkler Brücke in der Yorckstrasse auf dem Weg zum Gutenbergplatz dann auf 166 geschrumpft. In Anbetracht der Zeitdauer gar nicht mal so übel würde ich sagen.
Das zur Tour. Und jetzt noch eine Anmerkung oder besser noch eine Mahnung. Sie betrifft nicht unsere Critical Mass. Sie betrifft alle, die unbegleitet von Polizei in der freien Wildbahn radeln. Wie es der Normalfall ist. Ich bin auch darauf angesprochen worden, als wir das Ghostbike gegenüber dem Wildparkstadion passierten. Dieses Ghostbike erinnert an einen tödlichen Unfall zwischen zwei Fahrrädern. Eine Radlerin, die als Geisterradlerin entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung unterwegs war, touchierte einen vorschriftsmäßig fahrenden Radler. Dieser stürzte und verstarb später im Krankenhaus. Dieses Ghostbike soll zum Nachdenken anregen. Oberstes Ziel muss immer sein, Unfallursachen zu vermeiden.
Um die Critical immer wieder zu überholen, um nach vorne zu kommen, radelte ich auf dem rechten Radweg am Tross vorbei.
Entsetzt musste ich erleben, wie mir kilometerlang in relativ dichter Folge auf meiner Spur Radlerinnen und Radler entgegenkamen, viele davon mit Lastenrädern mit Kindern drin. Da wurde es auf der Spur noch enger, zumal kaum jemand sein Tempo drosselte. Der Radweg hat mit 2 Metern nur die Normbreite für die Nutzung in Fahrtrichtung rechts. Der Radweg in Gegenrichtung auf der "richtigen" Seite ist über doppelt so breit.
Ich bin kein Freund von Kontrollen, aber hier sollte die Polizei mal den Radweg im Blick behalten und bei Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot Strafzettel ausstellen.
Wenn wir mit der Criical Mass für die Rechte auf sicheres Radfahren kämpfen, gehört auch dazu, dass wir auf dem Fahrrad auch selber dafür sorgen, uns nicht gegenseitig zu gefährden!
(Cornelius)
Und hier wieder die Eindrücke mit den Fotos von Michael Krause: