Freitag, 30. Dezember 2022

Rückblick Critical Mass FR 30.12.2022 zum Jahresabschluss in die Südstadt 8 km. Mitgeradelt sind 111

Rückblick Critical Mass FR 30.12.2022 zum Jahresabschluss in die Südstadt. Mitgeradelt sind 111

Mit 13 Grad war es schon fast frühlingshaft. Die Sonne wärmte auch schon. Ideales Radelwetter. Doch leider nur bis zum Nachmittag. Regen setzte ein, mal leichter, mal stärker. 18 Uhr rückte näher. Werden wir wieder Glück mit dem Wetter haben? Als ich zum Kronenplatz radelte, musste ich das Regencape doch anziehen. Es regnete mir unangenehm ins Gesicht. Ehrlich gesagt, ich rechnete nicht damit, dass wir die Verbandsgröße von 16 Radlern erreichen. Polizei-Eskorte hatten wir heute eh nicht, einen Tag vor Silvester hatten sie dafür kein Personal. Die Organisation, die Absicherung lag heute in unserer Verantwortung. Ich radelte über die Brücke ... und war überrascht. Der Kronenplatz war nicht leer. Der Regen hatte zugenommen, der harte Kern war da, das zu sagen wäre untertrieben. Über 50 war meine erste Einschätzung. Die Velomobile in ihren verschiedenen Ausführungen waren mit ihren Überdachungen klar im Vorteil. Nur ein Polizeimotorrad für alle Fälle. Und ein Privatauto, um den Zug nach hinten abzusichern. Und dann unsere vielen Ordner. Rasch mussten noch weitere rekrutiert werden. Um die 100 Fahrräder waren am Start. Und wohlgemerkt, das Wetter besserte sich nicht.
Den Karoline-Luise-Tunnel nutzten wir, um die Karlstraße zu unterqueren, für viele mit ein Anreiz, an der Critical Mass teilzunehmen. Im Normalfall ist der Tunnel ja nicht für Fahrräder zugelassen. Die Stimmung war toll, mit lauter Musik wurde in den Tunnel eingefahren. Das Tiefbauamt übernahm die Absicherung.
Am Hauptbahnhof zählte ich wieder. Jetzt war ich gespannt. Nachdem die Attraktion ja hinter uns lag, wäre ein Schwund bei diesem Wetter durchaus zu erwarten. Aber nichts dergleichen, im Gegenteil, wir waren jetzt noch mehr, 111 Radlerinnen, Radler auf Fahrrädern, Tandems, Anhängern, Velomobilen.
Wir umrundeten den Oststadtkreisel, und schafften es auch, wieder rauszukommen, hier hätten wir nicht viel mehr sein dürfen. Das Problem hier war, dass auf dem Ludwig-Erhard-Boulevard ein Rettungswagen in unsere Richtung unterwegs war, für den wir eine Rettungsgasse frei hielten und solange stehen blieben. Das nutzten einige Autofahrer, die in die freigehaltene Lücke einfuhren und anschließend mitten unter den Fahrrädern standen und die beim Ausfahren aus dem Kreisel hinderten. Hierzu im Anschluss noch ein weiterer Rückblick der cm-Organisation mit einem Zeugenaufruf, da dabei einer der cm-Teilnehmer wahrscheinlich touchiert wurde.

Endpunkt war der Werderplatz, viel Applaus für die Organisation, viel Applaus auch für alle, die mitgeradelt sind, wer wollte, konnte sich sich mit Heißgetränken aufwärmen. Wobei die Kälte ja nicht das Ungemach war, sondern die Nässe.
Aber wenn man in die Gesichter schaute, war von Ungemach keine Spur zu sehen :-)

Hier ein paar wenige Bilder, es war dunkel, es regnete, darum nur ganz wenige, die ich auch veröffentlichen kann:


Einfahrt in den Karoline-Luise-Tunnel an der Ritterstraße


Umrundung des Oststadt-Kreisels

Rückblick Critical Mass FR 30.12.2022 zur Konfliktsituation mit Autos und ein Zeugenaufruf

Am vergangenen Freitag fand die Critical Mass Karlsruhe als angemeldete Versammlung, aber personalbedingt ohne Polizeieskorte statt.
Wir haben damit mal wieder aufzeigen können, wie gefährlich mancher "Unfallhäufungsschwerpunkt" wie etwa der von vielen sogenannte "Todeskreisel" in der Oststadt tatsächlich ist, aber auch wie wenig Rücksicht Autofahrende in Karlsruhe nehmen und sogar völlig unbeeindruckt und gefährdend durch eine Demo mit 111 Menschen auf Fahrrädern - also ohne "Knautschzone" und Airbag - fahren. Da ausgerechnet im "Oststadtkreisel" ein Rettungsfahrzeug mit Blaulicht unterwegs war, haben wir angehalten, um den Rettungsweg freizuhalten - der dann von Autos blockiert wurde. Gerade nach dem Vorfall in Berlin im Umfeld der Klimaschutzaktionen sollten Menschen am Lenkrad doch etwas mehr Rücksicht auf einen Krankenwagen nehmen - es könnte ja auch einmal IHR Leben davon abhängen!
 
Wie ich auch der Versammlungsbehörde mitgeteilt habe, sammeln wir gerade Zeugenaussagen und Beweismaterial, um Anzeigen zu erstatten. Ein Teilnehmer wurde touchiert, dessen Identität ist bisher noch nicht bekannt.
 
Trotz Regenwetter und Urlaubszeit waren sehr viele Menschen mehr dabei als wir im Organisationsteam erwartet hätten. Das zeigt uns, wie wichtig den Menschen in und um Karlsruhe das Thema Sicherheit im Fuß- und Radverkehr ist. Sogar von der Radinitiative Malsch und aus Bruchsal waren Menschen dabei!
 
"Die Critical Mass Karlsruhe bittet um Kontaktaufnahme des Demo-Teilnehmers, der während der Veranstaltung am 30.12.22 von einem Fahrzeug touchiert wurde. Es liegen bereits Zeugenaussagen vor und gibt auch Fotos und Videos von dem Fahrzeug. Bitte Email an cm-ka@web.de - danke!"
 

Vanessa Schulz im Auftrag der Critical Mass Karlsruhe

Und hier wieder die Stimmung, eingefangen von Michael Krause:


















zum Vergrößern Bilder anklicken

BNN 2.01.2023
Nasser Jahresabschluss

Protest bei Regenwetter: Bei ihrer letzten Tour im Jahr 2022 sind die Teilnehmer der Critical Mass auf einer acht Kilometer langen Route in die Südstadt unterwegs.
Foto: BNN Jörg Donecker

BNN – Am Freitag sind die Radfahrerinnen und Radfahrer der Critical Mass zu ihrer letzten Fahrt im Jahr 2022 aufgebrochen. Auf dem Programm stand eine acht Kilometer lange Tour. Diese begann am Kronenplatz. Weiter ging es über die Kriegsstraße und ein Stück durch den Autotunnel in die Südweststadt, am neuen „Grünpfeil für rechtsabbiegende Radfahrende“ vorbei und dann um Zoo und Stadtgarten herum. Während es am Nachmittag fast schon frühlingshafte Temperaturen hatte, setzte zum Start der Fahrt um 18 Uhr der Regen ein.
Laut Angaben der Veranstalter haben sich 111 Teilnehmer an der Aktion beteiligt. Die Critical Mass trifft sich immer am letzten Freitag eines Monats zur gemeinsamen Ausfahrt durch die Stadt. Ziel der Demo ist es laut Veranstalter, die Verantwortlichen der Stadtverwaltung an die „zahlreichen fragwürdigen schmalen und gefährlichen Radwege“ zu erinnern, die dringend überarbeitet und dem Bedarf einer „Fahrradhauptstadt“ angepasst werden müssten.
Internet


  

Dienstag, 6. Dezember 2022

Critical Mass FR 30.12.2022 Critical Mass fährt zum Jahresabschluss in die Südstadt 8 km

Critical Mass FR 30.12.2022 Critical Mass fährt zum Jahresabschluss in die Südstadt  8 km

(geplante Streckenführung zum Zeitpunkt 6.12.2022)





Nachdem im November bei vorhergesagtem Regenwetter mit 165 Personen überraschend viele bei der Critical Mass Karlsruhe mitgefahren sind, ist das Organisationsteam gespannt, ob zum 30. Dezember nochmal so viele mitradeln. Es ist der letzte Freitag des Monats, also wird bei Wind und Wetter auf den Fahrrädern für bessere Radwege und höhere Sicherheit im Fuß- und Radverkehr demonstriert. Los geht es wie jeden Monat um 18 Uhr am Kronenplatz. Die geplante, 8 km lange Route führt über die Kriegsstraße und ein Stück durch den Autotunnel in die Südweststadt, am neuen "Grünpfeil für rechtsabbiegende Radfahrende" vorbei und dann um den Zoologischen Stadtgarten herum. Weiter geht es am viel zu engen Radweg Stuttgarter Straße entlang zur gefährlichen "runden Kreuzung" - die auch liebevoll "Todeskreisel" genannt wird. Hier ist eine "Rundumfahrt" um einen der städtischen Unfallschwerpunkte geplant. Zuletzt geht es dann durch den Citypark in der Südoststadt zur Endkundgebung am Werderplatz. [Dort wird vom Team des Electric Eel ... angeboten (ist angefragt!)), bevor die Teilnehmenden den Heimweg antreten.] Ziel der Demo ist, die Verantwortlichen der Stadtverwaltung an die zahlreichen fragwürdigen schmalen und gefährlichen Radwege zu erinnern, die dringend überarbeitet und dem Bedarf einer "Fahrradhauptstadt" angepasst werden müssen. Außerdem soll auf den Unfallschwerpunkt an der "runden Kreuzung" in der Oststadt hingewiesen werden, der für alle Verkehrsgruppen gleichermaßen gefährlich ist.

Grundsätzlich findet die Critical Mass Karlsruhe am letzten Freitag jeden Monats statt, Treffpunkt ist dann immer 18h Uhr am Kronenplatz. Generelle Informationen und mögliche pandemiebedingte Änderungen finden sich aktuell auf cm-ka.de. Die Kidical Mass Karlsruhe wird 2023 wieder zwischen Mai und September monatlich stattfinden.

Straßenliste:
Kronenplatz, Ausfahrt nach Süden
Fritz-Erler-Straße
Kriegsstraße bis Ritterstraße
Karoline-Luise-Tunnel bis Hirschstraße (Unterfahrung Karlstor, um ÖPNV zu schonen)
Kriegsstraße
Brauerstraße
Roonstraße
Jollystraße
Bahnhofstraße
Bahnhofplatz
Poststraße
Ettlinger Straße
Nebeniusstraße
Stuttgarter Straße bis Oststadtkreisel
360°⁻Runde um den Oststadkreisel
Stuttgarter Straße
Marie-Juchaz-Straße
Rahel-Strauß-Straße
Luisenstraße
Marienstraße
Werderplatz




BNN 27.12.2022 Pressemeldung



BNN 6.12.2022 Einmal Vorfahrt für Radler beim Basler Tor

BNN 06.12.2022

Einmal Vorfahrt für Radler beim Basler Tor
Radfahren in Karlsruhes bevölkerungsreichstem Stadtteil ist keine einfache Sache. Das liegt zum Teil am historisch geprägten Straßenzuschnitt. Die empfohlene Radroute durch den Altstadtring ist ein Beispiel. Wer ihr folgt, fährt über Kopfsteinpflaster, Richtung Karlsburg auch zwischen Straßenbahnschienen. Entgegenkommende Motorisierte steigern die Anforderungen. Außerhalb der Altstadt finden Radfahrer Tempo-30-Zonen, aber kaum eigenen Raum.

Ein erster verkehrspolitischer Vorstoß ist nicht weit gekommen, allerdings nicht vom Tisch. Die Durlacher Grünen wollen die lange Kärntner Straße in Aue zwischen den Hauptachsen Brühlstraße und Westmarkstraße zur sogenannten unechten Fahrradstraße machen, ebenso die Grenzstraße und die Basler-Tor-Straße zwischen Rommelstraße und dem Basler Tor. Die 400 Meter sind eine wichtige Verbindung zwischen Aue und der Durlacher Altstadt.

In sogenannten unechten Fahrradstraßen können Autos mit 30 Kilometern pro Stunde unterwegs sein, Radler haben aber Vorrang und dürfen unter anderem auch nebeneinander fahren. Älteste Fahrradstraße Karlsruhes dieser Art ist die Sophienstraße. Das Stadtplanungsamt will in Durlach und Aue jedoch keine Fahrradstraße ausweisen. Deshalb hat der Ortschaftsrat Durlach beschlossen, dass in den kommenden Monaten der Antrag der Grünen in diversen Ausschüssen geprüft und mit Experten aus den Fachämtern diskutiert wird.

Den Aktiven des Karlsruher ADFC und der Bürgerinitiative Fuß- und Radentscheid reagieren schneller. Am Samstag richten sie am Rand der Durlacher Altstadt von 9.30 bis 12 Uhr eine provisorische Fahrradstraße als sogenanntes Pop-up-Modell in der Basler-Tor-Straße in Durlach zwischen Rommel- und Gärtnerstraße ein. Zugleich kritisieren sie die ablehnende Haltung der Karlsruher Stadtplaner.

„Was mit Pop-up-Radwegen geht, geht auch mit Fahrradstraßen“, sagt Ulrich Eilmann, einer der Initiatoren. Die Basler-Tor-Straße kennt er als Durlacher bestens: „Sie verbindet die Durlacher Altstadt und mehrere Schulen mit Aue, wo viele Menschen wohnen.“ Sie ist Tempo-30-Zone, auf beiden Seiten parken Autos. Die Fahrbahn sei zu schmal, um Radfahrer vorschriftsgetreu mit mindestens 1,50 Meter seitlichem Abstand zu überholen. „Leider“, sagt Eilmann, „sind dort dennoch regelmäßig Autofahrer zu beobachten, die Radfahrer bedrängen oder eng überholen.“

Eilmann widerspricht der Argumentation der Stadtverwaltung, die Basler-Tor-Straße sowie die beiden Straßen in Aue, die der Antrag der Grünen nennt, seien für eine Fahrradstraße zu schmal. Würde in der Basler-Tor-Straße das Gehwegparken auf der östlichen Fahrbahnseite aufgehoben, wäre die Fahrbahn breit genug, sagt er.

Das Stadtplanungsamt hatte in seiner ablehnenden Antwort auf den Durlacher Radverkehrsvorstoß an den Beschluss des Karlsruher Gemeinderats erinnert, dass neue Fahrradstraßen den Qualitätsstandards des Landes Baden-Württemberg entsprechen müssen. Dieser Standard sieht mindestens vier Meter Fahrbahnbreite vor und gegebenenfalls zusätzlich 75 Zentimeter Abstand zu parkenden Autos.

Der ADFC sieht in den Qualitätsstandards kein Hindernis, im Gegenteil. „Sie würden sicherstellen, dass Fahrradstraßen auch ihrem Namen gerecht werden“, so Eilmann. „Viele Fahrradstraßen in Karlsruhe unterscheiden sich nur durch die blauen Schilder von einer normalen Zone 30 voller parkender Autos.“


 

Freitag, 25. November 2022

Rückblick FR 25.11.2022 Critical Mass mit Greenpeace und Verkehrsversuch Dammerstock 12 km. 165 waren diesmal dabei.

165 sind diesmal mitgeradelt. Es ist November und dafür war es passables Wetter, trocken und mit 11 Grad fast schon warm. So füllte sich der Kronenplatz zwar zögerlich, aber auf einmal mussten wir noch neue Ordner rekrutieren, wir hatten nicht mit so vielen gerechnet. Da sieht man, es gibt einen unverwüstlichen Kern, für den der letzte Freitag im Monat und Critical Mass zusammengehören.

Am  Tivoli zählte ich noch 145 Radlerinnen und Radler, bis zum ZKM steigerte sich das dann auf 165.

Die Stimmung war gut wie immer, alle waren gut gelaunt, und die bunten "Eier" (Velomobile) waren wie immer ein Blickfang.

Als wir beim Verkehrsversuch einer Fahrradstraße in Dammerstock-Weiherfeld ankamen, fragte ich mich, wieso die ganze Aufregung, es ist ja nur ein Versucherle auf einem kurzen Straßenstück vor der Franziskus-Kirche. Unten an der Alb der Spielplatz, ein idyllisches Eck, in dem Fahrräder viel mehr Sinn machen als Autos.

Aber Karlsruhe hat ja mit den Fahrradstraßen vor vielen Jahren auch mal klein angefangen. Die Straße über den Friedrichsplatz, auch nur von einer Kreuzung bis zur nächsten war die erste Fahrradstraße in der Stadt, die Keimzelle der Fahrradstraßen, die nach und nach folgten und folgen.

Die Critical Mass endete diesmal auf dem Gutenbergplatz. Dort stellte Greenpeace einen Infostand auf mit Informationen und Filmen, wohin all unser Müll exportiert wird. Die Folgen des hemmungslosen Konsums. Zum Nachdenken am Black Friday, was brauchen wir wirklich nachhaltig und was sind nur billige kurzlebige angebliche "must have's" ?   

(Cornelius)



Die Critical Mass gibt es in Karlsruhe seit 2015, weltweit seit dem Start in San Francisco schon seit 1992. Der Auslöser für diese regelmäßigen Ausfahrten mit dem Fahrrad ist, dass sich immer mehr Menschen bewusst sind, dass Mobilität nicht allein mit dem Auto gelöst werden kann, wenn wir auch in Zukunft noch einen Planeten haben wollen, auf dem man weiterhin gut leben kann. Neben einem funktionierenden öffentlichen Nahverkehr rückt für den Individualverkehr das Fahrrad immer mehr in den Fokus. Damit das Fahrrad aber auch sicher für alle gefahren werden kann, braucht es auch eine Infrastruktur, auf der man sicher und schnell vorwärts kommt.
Um darauf aufmerksam und dies auch praktisch erfahrbar zu machen, dafür steht die Critical Mass, die wir jeden letzten Freitag im Monat vom Kronenplatz aus starten.
Es ist ein langwieriger Prozess, zu viele widerstrebende Interessen, liebgewonnene Gewohnheiten müssen unter einen Hut gebracht werden, einiges ganz über Bord geworfen werden.
Derweil wird weiter CO2 in unsere Atmosphäre geblasen, die Luft mit Schadstoffen belastet. 
Während wir also auf dem Fahrrad auf dieses existentielle Problematik auf eine Art aufmerksam machen, wo jeder, der möchte in angenehmer und anregender Gesellschaft mitradeln kann, 
geht die Klimawende gerade bei denen, die jetzt die letzte Generation sind und auch die Gefahr sehen, dass sie die letzte Generation auf dem Planeten werden könnten, alles viel zu langsam. Sie kleben sich auf den Straßen fest, und erreichen damit maximale Aufmerksamkeit, Zustimmung aber auch sehr viel Ablehnung.

Christa hat dazu folgenden Kommentar gefunden:

Sonntag, 13. November 2022

FR 25.11.2022 Critical Mass und Greenpeace besuchen den Verkehrsversuch Dammerstock 12 km

FR 25.11.2022 Critical Mass und Greenpeace besuchen den Verkehrsversuch Dammerstock   12 km



Straßenliste:
Kronenplatz, Fritz Erler Straße, Mendelsonplatz, Ludwig-Erhard-Alle, Henriette-Obermüller-Straße, Anna-Lauter-Straße, Stuttgarter Straße, Tivoli, Mittelbruchstraße, Fautenbruchstraße, Ettlingerstraße, Ettlinger Allee, Rastatter Straße, Danziger Straße, Heidelberger Straße, Rechts der Alb, Nürnberger Straße, Links der Alb, Enzstraße, Neckarstraße, Weiherfeldbrücke, Breite Straße, Gebhardstraße, Ebertstraße, Welfenstraße, Radweg nach Norden, Brauerstraße , Kriegsstraße, Weinbrennerstraße, Yorkstraße, Kaiserallee, Kaiserplatz, Amalienstraße, Ende Stephansplatz / Alternatives Ende: Kaiserallee, Nelkenstraße, Ende Gutenbergplatz

Nachdem im Oktober 400 Menschen durch den Karoline-Luise-Tunnel geradelt sind, wird am 25. November die Critical Mass Karlsruhe am aktuellen Verkehrsversuch "Fahrradstraße" in Dammerstock entlang fahren. Die ca. 12 km lange Strecke beginnt wie üblich um 18 Uhr am Kronenplatz, führt dann nach Süden in den Citypark, hinter dem Hauptbahnhof vorbei nach Dammerstock. Dort geht es über die umstrittene Fahrradstraße "Rechts der Alb" um Dammerstock herum nach Beiertheim, weiter durch die Südweststadt und dann in die Weststadt. Das Ende ist bedingt durch den Christkindlesmarkt am Stephanplatz oder ggf. vorher schon am Gutenbergplatz.
Der Verkehrsversuch in Dammerstock endet am 30. November - zuvor möchte die Critical Mass hier ein Statement für den wichtigen Radschnellweg und für mehr "echte Fahrradstraßen" abgeben, damit sich die Flächengerechtigkeit verbessert. Aktuell sind etwa 6% des öffentlichen Verkehrsraumes für Fahrräder reserviert, 12% für Fußverkehr und 58% für Kraftfahrzeuge.

Diesmal empfängt Greenpeace Karlsruhe alle Teilnehmenden der Critical Mass am Ende der Radstrecke: In der aktuellen Krise gibt es keinen Platz für Überkonsum und eine Wegwerfgesellschaft, die nicht nur Klima und Umwelt, sondern auch Menschen ausbeutet. Aus Anlass der Black Shopping Week und dem Black Friday am 25.11. rufen die Umweltschützerinnen und Umweltschützer dazu auf, Alternativen zum Neukauf zu nutzen.

Interessierte sollten nach der Radtour am Freitag also ein paar Minuten mehr einplanen und bei Greenpeace vorbeischauen zu Inspiration und Austausch über DIY, Recycling und Ressourcenschutz.

Grundsätzlich findet die Critical Mass Karlsruhe am letzten Freitag jeden Monats statt, Treffpunkt ist dann immer 18h am Kronenplatz. Für Kinder und Familien gibt es von Mai bis September außerdem die Kidical Mass Karlsruhe. Generelle Informationen und mögliche pandemiebedingte Änderungen finden sich aktuell auf cm-ka.de

Freitag, 28. Oktober 2022

Rückblick Critical Mass FR 28.10.2022 mit Autotunnel für Fahrräder 12 km. 400 sind mitgeradelt

Rückblick Critical Mass FR 28.10.2022 mit Autotunnel für Fahrräder   12 km.
400 sind mitgeradelt.

Spätsommerwetter mit über 20 Grad. Und dann die Erwartung, durch den Autotunnel zu radeln, die 1,2 km, die unter der Kriegstraße die Stadt unterqueren.

380 starteten am Kronenplatz. An der Kreuzung Willi-Brandt-Allee - Adenauerring, waren es dann 400. Dabei blieb es dann.
Am Tunneleingang Ostend, warteten schon einige Radler vorher, um dann auch mit in den Tunnel zu radeln. Noch fuhren dort Autos, der Tross war noch weit weg in der Oststadt.
"Schliessen Sie sich uns an, es bietet sich, die einmalige und einzige Gelegenheit, durch den Autotunnel zu radeln !!! Hereinspaziert !!!" Das Fahrrad mit dem Lautsprecher erreicht die Einfahrt und die kleine wartende Gruppe. Sie glichen damit die wenigen aus, die oben blieben.
Ich selber blieb nach dem Zählen auch oben und konnte dabei gut die Wirkung des Tunnels beobachten. Die Kriegstraße voll Verkehr wie zu Zeiten der Baustelle, während die Critical Mass durch den Tunnel radelte. Merklich weniger oberirdischer Verkehr, nachdem die Röhre wieder frei war. Insofern oberirdisch Entlastung, wenn der Durchgangsverkehrt unten ist.

Am Marktplatz begeisterte Stimmung, als die Critical Mass dort eintraf. Und als angekündigt wurde, dass es keine Winterpause gibt und am letzten Freitag im November die nächste Critical Mass ist, fragten einige "Winterpause ?", "was ist Winter?", am Marktplatz hatten wir noch 20 Grad.

(Cornelius)


Und hier wieder die Bilder von Michael Krause mit der Tunneldurchfahrt

(zum Vergrößen, Bilder anklicken)

Am Ende dann noch ein Video von Heiko Jacobs von der Tunneldurchfahrt










































BNN 31.10.2022

Protest im neuen Autotunnel

Mindestens 400 Radfahrer tauchen bei der Critical-Mass-Ausfahrt gemeinsam ab unter die Kriegsstraße

Von unserem Redaktionsmitglied

 

Kirsten Etzold

Eroberung: Radfahrer verlassen den Autotunnel unter der Kriegsstraße bei der Ausfahrt am Karlstor nach gut zehn Minuten unterirdischer Fahrt.Foto: Peter Sandbiller

Die Fahrradklingeln klingen schriller als gewohnt. Das Echo von den Betonwänden der Tunnelröhre verzerrt Megafondurchsagen der Polizei. Links Platz lassen, dazu werden die Menschen aufgefordert: In der nach Westen führenden Röhre des neuen Autotunnels unter der Kriegsstraße sind immerhin mehrere hundert Radfahrer unterwegs. Da sind ordnende und zu dem Zweck links überholende Begleiter kein Luxus. 

In den 13 Minuten zwischen 18.58 und 19.11 Uhr passieren im ausklingenden Berufsverkehr mindestens 400 Radfahrer den kompletten Tunnel. Polizeimotorräder lassen ihre Blaulichter flackern. Sie haben den Radlerkonvoi schon oberirdisch durch den Stadtverkehr gelotst. Die Protestbewegung Critical Mass ist – wie immer am letzten Freitag des Monats – um 18 Uhr auf dem Kronenplatz gestartet, auf eine insgesamt zwölf Kilometer lange Route.

Die Hauptattraktion ist der Tunnel. Doch auch der warme und trockene Abend begünstigt das Interesse. Mit einem kleinen und einem größeren Sohn ist Daniel Möwes dabei. Der Fahrer eines imponierenden Cruisermodells ist sehr einverstanden mit dem neuen Autotunnel: „Das ist ein wichtiger Bestandteil des städtebaulichen Verkehrskonzepts.“ Ganz anders sieht Sven Geggus die Sache. „Hier gehört eigentlich oberirdisch eine Fahrradstraße hin“, moniert er. „Jetzt hat man zwei Autostraßen angelegt.“ In grünen Jacken sind vier der rund 45 Karlsruher Greenpeace-Aktiven am Start. „Uns geht es um die Mobilitätswende“, erklärt Janine Vetter. Zusammen mit Familien und Rennradfahrern, futuristisch verkleideten Liegerädern und einem Tandem fahren sie diesmal zunächst nach Norden zum Adenauerring. Bei einer ersten Zählung kommt ein Aktiver des ADFC auf rund 400 Radfahrer. Die rollen von dort weiter durch die Oststadt zum unechten Kreisel beim Schloss Gottesaue.

Kurz darauf erreicht der Radlerkonvoi auf der Ludwig-Erhard-Allee sein eigentliches Ziel: Auf Höhe des Alten Friedhofs tauchen die Radfahrer ab in die unterirdische Autopassage. Der Tunnel ist seit dem 19. Oktober für den Verkehr freigegeben und seither Kraftfahrzeugen vorbehalten. Viele juchzen bei der Einfahrt in den Tunnel. Die linke Spur der Ludwig-Erhard-Allee hat so viel Gefälle, dass den Radfahrern ordentlich Fahrtwind ins Gesicht bläst. Viel leiser wird es nicht bis zum Wiederauftauchen direkt vor der Fuß- und Radquerung an der Kreuzung der Kriegsstraße mit der Hirschstraße. Bei der Tunneleinfahrt werden Autofahrer nur kurz aufgehalten. Enger geht es an der Tunnelausfahrt zu. Dort stehen Autofahrer oberirdisch kurzzeitig im Stau.