Donnerstag, 30. April 2020

BNN -Artikel zur neuen STVO mit Stärkung des Fahrradverkehrs

Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 30.04.2020  


Autofahrer müssen Abstand halten
Neuer Bußgeldkatalog regelt das Überholen von Fahrradfahrern / In Karlsruhe gibt es mehrere enge Straßenabschnitte


WENIG PLATZ haben die Verkehrsteilnehmer in der Stephanienstraße. Seit dieser Woche müssen Autofahrer beim Überholen eines Radlers einen Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten. Foto: jodo


Von unserem Redaktionsmitglied Ekart Kinkel


Weil sich die Planungen für einen Radweg zwischen Wolfartsweier und Grünwettersbach seit Jahren hinziehen, kommt es auf der Landesstraße 623 bald täglich zu brenzligen Überholmanövern. Radfahrer müssen bergab wegen fehlender Alternativen auf die Fahrbahn ausweichen und werden dabei dann zwangsweise von Autos überholt. Bislang gab es dafür noch keine klare Regelung und deshalb warfen sich Radler und Autofahrer regelmäßig rücksichtsloses Verhalten vor.
Seit Dienstag müssen Autofahrer beim Überholen außerorts nun mindestens zwei Meter und innerhalb einer Ortschaft 1,50 Meter Abstand halten – sonst droht ein Bußgeld von 30 Euro. Spezielle Kontrollen wird es wegen der neuen Verordnung aber nicht geben, stellt Pressesprecherin Marion Kaiser vom Polizeipräsidium Karlsruhe klar. „Wir werden damit umgehen wie bisher.“ Das bedeutet: Wird ein riskantes Überholmanöver zufällig von der Polizei beobachtet, wird der Autofahrer zur Kasse gebeten. Ansonsten können sämtliche Verkehrsteilnehmer einen möglichen Verstoß auch zur Anzeige bringen. Ob die neue Verordnung zu einer erhöhten Anzeigebereitschaft führt, könne man erst in ein paar Wochen sagen, so Kaiser.
Die Direktverbindung zwischen den beiden Bergdörfern ist nicht der einzige Straßenabschnitt, auf dem sich Radler und Autofahrer in Karlsruhe regelmäßig zu nahe kommen. „Spannend ist auch die Situation auf der Karlstraße nördlich des Karlstors“, sagt Radverkehrsexperte Johannes Schell vom Stadtplanungsamt. Dort seien die beiden Fahrbahnen zwischen dem höher gelegten Gleiskörper recht schmal. Deswegen fehlt dort ebenso der Platz für einen Fahrradweg wie auf dem ebenfalls knapp bemessenen Bürgersteig. Ähnlich gestaltet sich die Situation auf der Kaiserstraße vor dem Haupteingang des KIT. Regelmäßig zu kritischen Überholmanövern kommt es nach Schells Einschätzung auch in der Mannheimer Straße, der Stephanienstraße sowie in der Blankenlocher Straße.
In den meisten Tempo-30-Zonen sowie in den Fahrradstraßen gibt es ohnehin nicht genügend Platz zum Einhalten des Mindestabstands. „Da ist nun gegenseitige Rücksichtnahme gefragt“, sagt die Landesvorsitzende Gudrun Zühlke vom baden-württembergischen ADFC. Autofahrer sollten in solchen Straßenabschnitten erst gar nicht zu einem Überholmanöver ansetzen und sich in Geduld üben. Radfahrer sollten nach Möglichkeit auch mal in eine Parkbucht ausweichen und Autofahrer vorbeifahren lassen. „Unserer Einschätzung nach wird die neue Regelung zu einer Verbesserung des Miteinanders aller Verkehrsteilnehmer beitragen“, sagt Zühlke. Deshalb habe der ADFC auch lange für die Festlegung eines Mindestabstands in der Straßenverkehrsordnung gekämpft.
Von der neuen Regelung können nach Zühlkes Einschätzung vor allem Wenigfahrer profitieren. „Viele Leute haben sich bislang auf dem Fahrrad im Straßenverkehr viel zu unsicher gefühlt. Da haben auch hupende Autofahrer ihren Teil dazu beigetragen“, sagt die Verbandsvorsitzende. Der Zeitpunkt für das Inkrafttreten der neuen Verordnung ist aus Sicht des ADFC überaus günstig. Der Grund: Während der Corona-Krise seien viele Berufspendler aus Gründen des Infektionsschutzes vom öffentlichen Nahverkehr auf das Fahrrad umgestiegen. „Diese Leute sollen sich auch nach dem Ende der Krise bei einem höheren Verkehrsaufkommen sicher fühlen“, sagt Zühlke. Autofahrer können von der neuen Regel ebenfalls profitieren. Steigen mehr Leute aufs Rad, gibt es weniger Staus und Stoßverkehr.
Für den Automobilclub ADAC bringt die neue Regelung außer einer Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer auch Nachteile für die Autofahrer mit sich. „Unsere Straßen sind innerorts oftmals nur drei bis vier Meter breit. Da bleibt dem Autofahrer in 80 Prozent der Fälle nur übrig, sich hinter dem Fahrradfahrer zu halten – und das kann dann ganz schön langsam vorwärts gehen“, sagt Verkehrsexperte Thomas Hätty vom ADAC Nordbaden. Noch gravierender seien die Auswirkungen außerorts. „Auf manchen Straßen dürfen Autos 100 Stundenkilometer schnell fahren. Wenn der Platz nicht ausreicht, muss man aber hinter einem Radfahrer bleiben, der mit 15 Stundenkilometern unterwegs ist“, so Hätty weiter. Deshalb fordert der ADAC Nordbaden einen schnellen Ausbau des Radwegenetzes sowie ein vernünftiges Miteinander von Radlern und Autofahrern.
Um sich vollkommen sicher zu sein, sollten Autofahrer Radfahrer auf jeden Fall erst dann überholen, wenn kein Gegenverkehr in Sicht ist und dann die Gegenfahrbahn fürs Überholen nutzen, rät Kaiser. Sich darauf verlassen, dass entgegenkommende Autos für ein Überholmanöver Platz machen, sei nämlich generell ein riskantes Unterfangen. Für das Überholen bei unklarer Verkehrslage wird deshalb auch ohne Verletzung des Mindestabstands ein Bußgeld von mindestens 100 Euro fällig.

Neue STVO: Stärkung des Fahrradverkehrs

Neue STVO: Stärkung des Fahrradverkehrs

Ab jetzt gelten die neuen StVO- Regeln von denen wir schon im Februar berichtet hatten. Ein entspannteres Radeln könnte jetzt möglich sein.



Wie mit REGELVERSTÖSSEN der neuen StVO umgehen?

- Bei jeder Polizeidienststelle kann Anzeige erstattet werden z.B bei verbotenen Überholvorgängen
- Bei Parkverstößen kann das Ordnungsamt KA direkt angerufen werden, tagsüber unter der Woche 0721/133-3901, 3904 und 3910.
- Wer das Aufstellen der Schilder "Überholverbote für Räder" und "Rechtsabiegerpfeile" unterstützen will, kann das bei KA-Feedback machen. https://feedback.karlsruhe.de
- Interessant zu diesem Thema ist der Post von Thomas "Harte Zeiten brechen an für Falschparker in Karlsruhe"
http://ka-radler.blogspot.com/…/harte-zeiten-brechen-fur-fa…
- Auch wichtig, der Artikel von Thomas "StVO jetzt scharf gestellt - was tut die Stadt?" mit der Einladung seine Anfrage an den OB zu unterstützen. 


Vielen Dank für euere Unterstützung und viel Erfolg dabei.

- hier noch die Erklärung der neuen Verkehrsschilder:
https://www.stvo2go.de/verkehrszeichen-radfahrer/





Ein Artikel von ka-radler beschreibt sehr gut das fehlende Fahrradverkehrkonzept von Polizei und Justiz.



Dienstag, 14. April 2020

Offener Brief an Verkehrsminister Scheurer: Initiative für Corona-sichere Rad- und Fußwege

Offener Brief an Verkehrsminister Scheurer: Initiative für Corona-sichere Rad- und Fußwege

Zweirad Stuttgart hat folgende eine Initiative gestartet und Critial Mass Karlsruhe ist mit dabei.

In einem offenen Brief an Bundesminister Andreas Scheuer fordern der Radentscheid StuttgartFuß- und Rad-Entscheid FreiburgEsslingen aufs RadRadentscheid Tübingen, Radentscheid Schussental sowie die Critical Mass Karlsruhe und die Critical Mass Nürtingen zusammen mit zahlreiche Initiativen aus dem Bundesgebiet umgehend Corona-sichere Rad- und Gehwege. Kommunen wie Stuttgart - meine Stadt dürfen mit den neuen Herausforderungen der Pandemie nicht alleine gelassen werden und brauchen verlässliche Richtlininen und Leitfäden.



Und hier noch ein Beitrag aus KA-Radler von Thomas:



Dienstag, 14. April 2020

StVO Novelle - eine fast unendliche Geschichte

Es ist doch bestimmt schon ein Jahr her, als ein gewisser Bundesminister ankündigte, dass er auch Fahrradminister wäre. Um das zu beweisen hat er die StVO-Novelle auf den Weg gebracht, die zumindest kleine Fortschritte bringt, aber berechtigterweise nicht so gefeiert wird, wie der kleine Andi sich das wohl gewünscht hätte. Jetzt ist sie schon seit längerem im Bundestag verabschiedet, im Februar dann endlich auch im Bundesrat, aber die Veröffentlichung im Bundesanzeiger steht noch aus. Und erst dann wird die Novelle auch wirksam, auch wenn die neuen Regeln in vielen Pressemitteilungen schon zum Jahreswechsel angekündigt wurden. Viele werden schon ungeduldig, aber man wird weiter vertröstet.


Samstag, 11. April 2020

Radfahren: Frische Luft ja! Aber nicht in Gruppen und volle Strecken, Ziele meiden!



Aus Stuttgart erreicht uns die Bitte folgende Petition #FaireStraßen – gerade während Corona: mehr Platz für Rad- und Fußverkehr zu unterstützt. Vielen Dank für euere Teilnahme!

https://changing-cities.org/fairestrassen/


#FaireStraßen hat zunächst mal nichts mit Karlsruhe zu tun, sondern ist eine Initiative aus Berlin, wo auch auf andere Städte hingewiesen wird. Aber es gibt vielleicht auch in Karlsruhe Straßen, die für Radfahrer und Fussgänger temporär zu verbessern sind.

Wobei ich selber das Absperren von Bereichen mit Baustellenbaken kritisch sehe. In diesen Bereichen kann man, wenn es eng wird und zu viele Leute da sind, nicht mehr mit ausreichendem Sicherheitsabstand einander ausweichen. Das ist auf jeden Fall zu gewährleisten, wenn man Maßnahmen umsetzt.

Montag, 6. April 2020

Critical Mass, Aktiventreffen, alle Veranstaltungen fallen wegen Coronavirus aus

Critical Mass am 27.03.2020 und Aktiventreffen am 6.04.2020 fallen wegen Coronavirus aus



Liebe CM-Freundinnen und Freunde,

es sind außergewöhnliche Zeiten, die wir gerade erleben. Das Thema Corona überlagert alles im Alltag der meisten Menschen. Unsere Solidarität mit den Schwächeren ist gefragt. Das bedeutet auch, dass wir zu Hause bleiben. Zum ersten Mal muss die CM ausfallen, wie auch das CM-Treffen am 6.4. im Fahrradbüro. Zunächst gilt die Sperre bis 19. April, sobald wir wieder gemeinsam rollen, werden wir euch informieren, oder besucht unseren Blog http://cmkarlsruhe.blogspot.com 
oder cm-ka.de 
Einen CM-Rückblick, auf die vergangenen fünf Jahre, könnt ihr in der heutigen BNN- Ausgabe nachlesen, sie unten "Radfahrer wollen die Hefe im Teig sein" 60. Critical-Mass- Ausfahrt...."
Betroffen war auch die Prämiere der Kidical Mass in Karlsruhe, die am 22.3. hätte statt finden sollen, siehe unten den BNN-Artikel vom 19.03.2020

Warum nicht mal ein Newsletter in der gewonnen Zeit lesen oder selbst etwas für den neuen "BNN-Radreporter" schreiben, der E-Mail-Newsletter rund ums Fahrradfahren in Karlsruhe. Er erscheint alle zwei Wochen kostenlos  Hier geht’s zur Anmeldung

In der Hoffnung, dass wir uns alle bald mit neuem Schwung wieder begegnen können,

euer Team der Critical Mass Karlsruhe

und bleibt alle gesund !!!


Donnerstag, 2. April 2020

Critical Mass und Corona, Wie geht es weiter ?

Critical Mass und Corona, Wie geht es weiter ?

Wer macht sich keine Gedanken wie es weiter gehen könnte? Erst hatte ich den Eindruck, dass die Tour im April wieder statt finden kann, dafür sprach auch das aktuelle Versammlungsverbot das am 20 April enden sollte.  Doch die Landesregierung B.-W. hat einen neuen Erlass veröffentlicht der alle Aktivitäten, wie z.B. Demonstrationen und Versammlungen, bis zum 15. Juni untersagt. 

Wir müssen nun abwarten wie die neuen Statements der Regierung an Ostern ausfallen.


Quelle: ADFC Newsletter des Landesverbandes
Inzwischen hat die baden-württembergische Landesregierung einen Erlass veröffentlicht, der alle Vereinsaktivitäten bis zum 15. Juni untersagt. Die Landesregierung hat zwar angedeutet, dass diese Regelung je nach Entwicklung früher aufgehoben werden könnte. Aber wir im Landesverband rechnen nicht damit und empfehlen auch euch, nicht damit zu rechnen. An Ostern will die Landesregierung ein neues Statement zum Thema abgeben. Sobald wir dazu mehr wissen, geben wir euch Bescheid.

Übrigens:  Diese Entscheidung gilt für alle Veranstaltungen, sowohl indoor als auch outdoor – also auch für Radtouren, Demonstrationen und  Versammlungen, Stammtische usw.  
 

Keep calm and roll on, du entlastet den ÖPNV, schonst die Umwelt und stärkst dein Immunsystem.

Noch haben wir es im Gegensatz zu anderen Ländern relativ gut. Alleine oder mit Mitgliedern des gleichen Haushalts dürfen wir auch für Spaziergänge und Radfahren raus. Das ist wichtig, um sich fit zu halten. Aber es ist ganz wichtig, wenn man unterwegs ist, Abstand zu halten und sich von Menschenansammlungen, zum Beispiel an Sportgeräten fern zu halten und immer zu warten, bis ich wieder alleine ist. Wenn man sich unterhält, immer mit Sicherheitsabstand und nie direkt ansprechen sondern abgewandt. Gut ist dabei auch eine Maske vor Mund und Nase, um andere und auch sich vor Tröpfchenifektion zu schützen. Auch wenn das normalerweise unhöflich wirkt, jetzt ist die Distanz die neue Nähe und Fürsorge.
Wenn alle sich strikt an diese soziale Distanz halten und damit gemeinsam beitragen, dass die Kurve sich abflacht, können wir uns diese kleinen Freiheiten vielleicht erhalten und den Coronavirus zum Abbremsen bekommen.

Bleibt alle gesund und zuversichtlich !!! :-)